Weißer Rauch Symbolbild Heizen Hausbrand
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Chronik

Unerlaubte Brennstoffe steigern Emissionen

Weil Gas und Öl teurer geworden sind, heizen immer mehr Kärntner Familien mit Holz. Das Problem dabei: Der Hausbrand belastet die Umwelt. Noch stehen zu wenige Daten zur Verfügung, um den Emissionsanstieg genau nachzuweisen. Rauchfangkehrer und Umweltexpertinnen appellieren, keine Abfälle zu verheizen.

Der Anteil jener Haushalte, die mit Holz heizen, ist in diesem Winter um mindestens zehn Prozent gestiegen. Das sind etwa 15.000 bis 20.000 Haushalte mehr. Viele nahmen ihre alten Öfen wieder in Betrieb, einige kauften sich neue. Doch nicht jeder heizt nur mit Holz, manchmal kommen auch nicht erlaubte Brennstoffe zum Einsatz, sagt Michael Verderber, der Innungsmeister der Kärntner Rauchfangkehrer: „Dass bei einer Einzelfeuerstätte irrtümlich Milchpäckchen oder Plastiksäcke mitverbrannt werden, lässt sich leider nicht verhindern. Das ist vielleicht der Nachteil der Situation.“

Michael Verderber Rauchfangkehrer
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Michael Verderber

Die Rauchfangkehrerinnen und -kehrer wollen deshalb noch genauer hinsehen, ob schwarzer oder weißer Rauch aufsteigt, so Verderber: „Der Ruß wird flockiger, es sind größere Zusammenpackungen vorhanden. Die Rauchsäule geht dann mehr ins Gelb-Bräunliche. Dann kann der Verdacht begründet getroffen werden, dass ein unerlaubter Brennstoff verwendet wurde. Holz brennt die ersten fünf bis zehn Minuten vielleicht mit einer sichtbaren Rauchsäule. Dann sollte das aber vorbei und nur noch ein Flimmern über dem Rauchfang zu sehen sein.“

Dezember: Hohe Temperaturen begünstigten Luftgüte

Messbar sind diese Emissionen noch nicht, in der Umwelt des Landes werden die Daten aber genau beobachtet, sagt Silke Jabornig-Widowitz von der Umweltabteilung des Landes: „Wir können das noch nicht seriös auswerten. Wir beobachten und veröffentlichen auch regelmäßig die tagesaktuellen Daten. Wir haben gesehen, dass im Dezember die Temperaturen sehr hoch waren. Das spielt der Luftgüte positiv in die Karten.“

Durch die Silvesterfeuerwerke sei an den Luftgütemessstellen ein wesentlicher Anstieg der Schadstoffe in der Luft verzeichnet worden, so Jabornig-Widowitz: „Rund um Mitternacht sind die Feinstaubwerte sehr stark angestiegen.“ Es werde sich weisen, wie die Situation im Jänner und Februar aussehen werde.

Feinstaubbelastung Anstieg Silvester Grafik
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Diese Auswertung zeigt einen Anstieg der Feinstaubbelastung durch Silvesterfeuerwerke

Generell ging die Feinstaubbelastung in den vergangen 15 Jahren stark zurück. Im Jahr 2007 wurden an 42 Tagen im Jahr die Grenzwerte überschritten, im Vorjahr waren es nur zwei Tage mit zu hoher Feinstaubbelastung.