Zwei Welpen aus einem Wurf von fünf Tieren
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Chronik

Tierheime sind überfüllt

Die Tierheime in Kärnten sind bis zum Anschlag voll. Allein im Tierschutzkompetenzzentrum (TIKO) in Klagenfurt müssen derzeit 55 Hunde und mehr als 120 Katzen versorgt werden. Eine Möglichkeit, die Zahl der Tiere zu verringern, könnte über die Züchter laufen. Doch ein einheitliches Vorgehen wird kaum umsetzbar sein.

55 Hunde sind derzeit im Tiko, das sind um 15 Tiere mehr als üblich. Die Suche nach einem neuen Zuhause ist deutlich schwieriger geworden. Waren es früher oft vier bis fünf Interessenten pro Hund, so ist es heute oft nicht einmal mehr einer, bedauert Nina Zesar, Sprecherin des TIKO: „Wir wissen noch nicht genau, warum das so ist. Wir vermuten, dass die Leute abwarten, wie es mit der Teuerung weiter geht und ob sie sich einen Hund leisten können. Was ja sehr vernünftig ist.“

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Hund im TIKO
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Hund im TIKO
Katze im TIKO
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Tierfreunde bringen Geschenke für die Tiere ins TIKO
Tiko-Sprecherin Nina Zesar
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Tiko-Sprecherin Nina Zesar
Mehrere Hunde im Freilaufgelände
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Mehrere Hunde im Freilaufgelände

Tiere bleiben nach der Pandemie oft übrig

Viele hätten sich im Homeoffice durch Haustieren Abwechslung verschafft. Nun ist das Homeoffice meist reduziert oder gar vorbei. Dass die angeschafften Tiere aber weiter ausreichend Versorgung brauchen, hätten viele Besitzer vergessen, sagt Zesar. Vor allem Hunde landen dann oft im Tierheim. Auch bei Überforderung der Tierhalter seien das TIKO oder andere Tierheime da.

Katzen aus dem Tierheim finden leichter ein neues Zuhause als Hunde. Für einen Großteil der 120 Katzen im TIKO gäbe es Interessenten, sagte Zesar. Bei Hunden ist das ganz anders. Viele Hunde müssen sehr lange in den Heimen bleiben. Erst kurz vor Weihnachten wurden vom Besitzer fünf Welpen im TIKO abgegeben. Die jungen Hunde stammen vom Wurf der Familienhündin. Eigentlich bräuchten sie mit einem Alter von sechs Wochen noch ihre Mutter.

Überfüllte Tierheime

Verringerung über Züchter schwer zu regulieren

Es sind bei weitem nicht nur Hunde aus dem Ausland im TIKO, sehr viele Hunde kommen in Österreich zur Welt. Züchter seien generell wichtig, weil durch sie gesunde Hunde zur Welt gebracht werden und auch die Eltern der Tiere und ihre Herkunft bekannt sind, sagte Zesar. Auch bei der Hundezucht gehe es um Angebot und Nachfrage, sagte Zesar, „das sollten die Züchter auch regulieren“.

Eine Verringerung der Zahl der Hunde über Maßnahmen bei den Züchtern zu erreichen, scheint allerdings schwierig. In den Bundesländern gibt es keine eigenen Sprecher für die Züchter.

Katze im TIKO
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Tiere nie aussetzen, sondern ins Tierheim bringen

Haustiere seien eine Lebensaufgabe, geben ihren Besitzern aber viel Liebe zurück. Wer sich ein neues Tier zulegen möchte, sollte sich über den Aufwand im Klaren sein.

Bevor Tiere ausgesetzt werden, sollten diese aber auf jeden Fall in das Tierheim gebracht werden, das sei die Vernünftigste Variante, sagte Zesar: „Natürlich ist es wichtig, dass die Tiere durchgehend versorgt werden, gerade Welpen und bei diesen Temperaturen.“ Im TIKO werden die Tiere mit viel Liebe versorgt, auch von Paten und großzügigen Spendern, die immer wieder etwas vorbei bringen.