Verschiedene bunte Kapseln in Dosen
Artinun – stock.adobe.com
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Chronik

Weiter Engpass bei Medikamenten

539 Arzneipräparate sind österreichweit aktuell nur eingeschränkt oder gar nicht lieferbar. Auch in Kärnten fehlen Medikamente. Für die Patienten bestehe aber keine Gefahr, heißt es von der Kärntner Apothekerkammer.

Hans Bachitsch, der Präsident der Apothekerkammer Kärnten, sagte, es habe niemand vorhersehen können, wie intensiv in diesem Winter die Erkältungswellen sein werden, parallel zur echten Grippe und dem Coronavirus. Es sei zu wenig vorbestellt worden, sagte Bachitsch.

Geteilte Erwachsenen-Medikamente für Kinder

Schwierigkeiten gebe es vor allem im Bereich der Antibiotika, sagte der Präsident der Apothekerkammer: „Wir müssen oft auf andere Dosierungen übergehen, wir müssen Dosierungen anpassen, manchmal – nach Absprache mit den Ärzten – ein anderes Antibiotikum wählen. Das ist momentan in der Erkältungswelle das Hauptthema.“ Wenn genau ein bewährtes Präparat fehlt, das jemand für ein Kind abholen will, dann muss oft umdisponiert oder beispielsweise eine Tablette für Erwachsene geteilt und für das Kind aufgelöst werden.

Das sei bei einem Engpass möglich, aber nicht gefährlich, denn die Wirkstoffe seien dieselben, sagte Bachitsch: „Das Halbieren einer Tablette ist wohl jedem zumutbar, wichtig ist, dass die Dosierung pro Kilogramm Körpergewicht stimmt.“

Europäische Medikamente erst wieder in einigen Jahren

Immer wieder wird der Vorwurf erhoben, Österreich habe aus der Pandemie nichts gelernt, es seien zu wenige Arzneimittel lagernd und sie werden auch noch immer nicht hier hergestellt. Bis die Medikamente in Europa wieder produziert werden können, werde es einige Jahre dauern, sagt Bachitsch: „Auf der anderen Seite haben wir gelernt, dass die Arzneimittel, die zu Beginn in der Pandemie ausgegangen sind – wegen Hamsterkäufen oder Betrieben, die verstärkt Medikamente eingelagert haben – homogener verteilt werden und solche Phänomene nicht mehr auftreten.“