Vom Arbeitsmarkt-Hoch profitieren vor allem Frauen, Langzeitarbeitslose und ältere Menschen. Gesucht werden derzeit vor allem Mitarbeiter in der Metall- und Elektrobranche und im Fremdenverkehr, sagte AMS-Chef Peter Wedenig im Interview in Kärnten Heute am Montagabend in ORF 2: „Es gibt praktisch keine Branche in Kärnten, die diesen Aufschwung nicht genutzt und jetzt offene Stellen hat. Dementsprechend schwierig ist jetzt, diese Mitarbeiter zu finden.“
Interview mit AMS-Leiter Kärnten
Ein ausführliches Interview mit Peter Wedenig, dem Leiter des AMS in Kärnten, zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Weiter Fachkräfte gesucht
Man dürfe auch nicht vergessen, dass 40 Prozent der vorgemerkten Arbeitsuchenden in Kärnten maximal einen Pflichtschulabschluss haben, sagte Wedenig: „Wir suchen aber Fachkräfte, die mindestens eine Lehre oder eine höhere Ausbildung absolviert haben. Hier müssen wir bei der Ausbildung nachschärfen. Und obwohl sich die Situation bereits gebessert hat, sind auch 40 Prozent der Arbeitsuchenden im Alter über 50 Jahre.“
Kärnten Heute Moderator Bernd Radler führte im Gespräch an, dass es auch Unsicherheiten gebe. So werde in Deutschland sogar ein Schrumpfen der Wirtschaft befürchtet. Auch in Österreich sei die Situation nicht besonders rosig. Auf die Frage, ob die Zahl der Arbeitsuchenden wieder steigen könnte, sage Wedenig, die Analysen würden unterschiedliche Aussagen beinhalten.
Konjunkturdämpfung mit kleinen Auswirkungen
Wedenig: „Ja, es stimmt, wir haben im Jahr 2022 eine immens gute Konjunktur gehabt, mit wahrscheinlich 4,8 Prozent am Ende des Jahres. Das wird 2023 nicht mehr sein. Wir erwarten durch die Konjunkturdämpfung eine kleine Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Wir gehen aber trotzdem davon aus, dass wir am Kärntner Arbeitsmarkt weiter eine günstige Entwicklung verzeichnen werden, also eine Steigerung bei der Beschäftigung und nur eine minimale Steigerung bei den Arbeitslosen.“
Den Analysten zufolge würde die Konjunktur spätestens mit Frühsommer wieder ansteigen, sagte der AMS-Chef, damit würden auch die Chancen am Arbeitsmarkt wieder steigen.