Elisabeth Rieser von der Abteilung Kulturvermittlung am Kärntenmuseum zeigt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie man einen bunte Alustern bastelt. Alufolie gibt es noch gar nicht so lange in Kärnten. Erst mit den Süßigkeiten kam das Material nach Österreich.
Roland Bäck, Leiter der Abteilung Kulturvermittlung am Kärnten.museum: „Es hat in der Zwischenkriegszeit auch schon Bleifolien für die Lamettaerzeugung gegeben, das war aber teuer, es wurde von den Posamentenmachern verkauft. Man wollte es nicht für Schmuck verschwenden. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man aber, Nahrungsmittel industriell in Folie einzupacken, damit hatte man die Folien das erste Mal in den Haushalten. Wer es sich leisten konnte, bekam sie später auch im Bastelgeschäft.“
Verpackung wurde wieder verwertet
Der erste Schmuck entstand damals aus Verpackungsmaterial, das man wieder verwendete, so Bäck. Heute würde man wohl upcyceln dazu sagen, wenn man Material nicht nur wieder verwendet, sondern zu etwas Hochwertigerem umarbeitet. „Die Sterne zu basteln war ein schöner Zeitvertreib in der Familie im Advent.“
Ursprünglicher Christbaumschmuck sind Äpfel, aber sie halten auf dem Baum nicht lange, so Bäck. Deswegen habe man bemalte Nüsse verwendet, aber es hingen nur Lebensmittel am Baum. „Nicht genießbaren Schmuck aufzuhängen kam erst Ende des 19. Jahrhunderts auf.“ Damit gab es auch die ersten Strohsterne.
Jesuskind lag auf Stroh
„Stroh ist ein günstiges Material, das gab es in jedem Haushalt und den Bauernhöfen, so Bäck.“ Es hat auch etwas mit dem Jesuskind zu tun. Es sei auf Stroh gebettet gewesen und die Legende besagt, dass die Hirten, die dem Stern gefolgt seien, dem Kind Geschenke machen wollten: „Einer der Hirten hat aber nichts besessen, und weil ein Lichtstrahl auf des Strohlager fiel, kam er auf die Idee, einen Strohstern zu basteln.“
Weihnachtsbaum kam im Biedermeier in Mode
Immergrüne Pflanzen wurden schon im Mittelalter in der kalten Jahreszeit ins Haus geholt. Die Tradition des Christbaumes ist hingegen wesentlich jünger, sagte Bäck: „Er kommt aus den adeligen Haushalten im Biedermeier nach Österreich und wurde in Fürstenhaushalte und das Bürgertum um Mitte des 19. Jahrhunderts üblich. Im bäuerlichen Bereich kam er erst später.“