Infineon neue Gebäude
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Wirtschaft

Infineon steigert Umsatz um 34 Prozent

Die Halbleiterindustrie boomt, das spiegelt sich auch in den jüngsten Geschäftszahlen von Infineon Austria mit Sitz in Villach wider. Die Tochter des deutschen Konzerns steigerte den Umsatz um 34 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Fachkräfte werden laufend gesucht, derzeit sind 170 Stellen offen.

Annähernd 9,5 Milliarden Chips verließen das Werk. Die Aussichten für den Standort in Villach bleiben gut, wenn auch geprägt von geopolitischen Entwicklungen. Hauptgrund für die positive Entwicklung ist der starke Trend hin in Richtung Energiesparen sowie Digitalisierung, etwa in der Industrie und der Mobilität. Hier ist Infineon Austria auch mit dem neuen Werk im Spitzenfeld zu finden.

Infineon Bilanz

Weiterhin Suche nach Personal

Derzeit arbeiten an die 5.500 Menschen für das Unternehmen, ein Plus im Jahresabstand von 650. Die Suche gehe weiter, sagte Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka: „Wir haben rund 170 offene Stellen, auch wir sind dran beim Thema Fachkräfte, dass wir durch Bildungskooperationen und eigene Ausbildungsmaßnahmen dazu beitragen, gegen den Fachkräftemangel zu arbeiten.“

Suche nach Fachkräften in vielen Bereichen

Stark gefragt sind vor allem Expertinnen und Experten im Bereich der neuen Halbleitermaterialien, aber auch in der Instandhaltung. Es werden derzeit Fachkräfte in den Bereichen Elektrotechnik, Physik, Chemie, Verfahrenstechnik, IT und Software sowie Instandhaltung gesucht. Rund 58 Prozent aller Beschäftigten verfügen über eine akademische Ausbildung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Infineon Austria kommen aktuell aus 79 Nationen, 91 Lehrlinge werden ausgebildet.

Nur noch drei Prozent Gasbedarf

In der Produktion will das Unternehmen effektiver und effizienter werden. Eine Rolle spielen dabei die Energiekosten. Der notwendige Gasanteil für die Produktion soll etwa durch Wasserstoff ersetzt werden, so Herlitschka: „Wir haben Pläne aufgesetzt, den geringen Gasanteil von drei Prozent, den wir noch haben, vom Gesamtenergiebedarf zu reduzieren. Bis Ende dieses Jahres noch um ein Drittel. Wir suchen Alternativen, die wir in manchen Bereichen schon haben.“

Herlitschka bezeichnet die Ausgaben für Energie als wichtigen Kostenfaktor im weltweiten Wettbewerb. Sie setzt darauf, dass sich die EU-Länder bald auf eine Strategie für niedrigere Gas- und Stromkosten einigen. Sonst laufe die Union Gefahr, zumindest Teile der Schlüsselbranche an die USA sowie Asien zu verlieren.

Einkaufsvolumen über eine Milliarde Euro

Das Einkaufsvolumen von Infineon Austria betrug im vergangenen Geschäftsjahr 1.171 Millionen Euro (Vorjahr: 804 Millionen Euro). Davon entfielen auf Einkäufe in Österreich rund 27 Prozent oder 324 Millionen Euro (Vorjahr: 310 Millionen Euro). Der Anteil von Kärntner Geschäftspartnern konnte mit 207 Millionen Euro (Vorjahr: 176 Millionen Euro) wieder gesteigert werden.