Die Autorinnen und Autoren befassen sich auf etwas mehr als 300 Seiten etwa mit den bevorstehenden Landtagswahlen, der Nachmittagsbetreuung in den zweisprachigen Gebieten oder dem Jubiläum 100 Jahre Arbeiterkammer. Werden NEOS und Grüne am 5. März den Einzug in den Landtag schaffen? Diese Frage wird im Buch natürlich offengelassen. Beide Parteien müssten mit ihren Themen aber mehr in die Offensive gehen, so die Autoren.
Hallenbad und Flughafen kein Ruhmesblatt
In Sachen Hallenband und Flughafen Klagenfurt wird der Politik ein eher schlechtes Zeugnis ausgestellt. Hervorgehoben wird dafür die Dialogbereitschaft der Landespolitik bei Volksgruppenthemen in den letzten Jahren, wobei bei der Nachmittagsbetreuung im zweisprachigen Schulbereich enormer Nachholbedarf bestehe, betonte Politikwissenschafter Karl Hren.
„Kritische Reflexion für Politik“
Als Beispiel wird das Untere Gailtal genannt, wo in Volksschulen bis zu 70 Prozent der Kinder zum zweisprachigen Unterricht angemeldet seien, es aber keine Nachmittagsbetreuung gebe. Hier fehle der rechtliche Rahmen, so Hren. Aus seiner Sicht ist das Jahrbuch für Politik wichtig für das Land: „Es ist eine kritische Reflexion für die politische Szene. Dem einen passt das mehr, dem anderen weniger.“ Interventionen habe es in 20 Jahren aber nicht gegeben.
Auch Herausgeber Karl Anderwald unterstreicht die Unabhängigkeit der Autoren, im Unterschied zu Jahrbüchern in einigen anderen Bundesländern, wie er sagte. Das 29. Jahrbuch für Politik ist um 27 Euro erhältlich und damit günstiger als in anderen Bundesländern, betonte Anderwald.