Jahrbuch für Politik
ORF
ORF
Politik

Wie sich Pandemie auf Politik auswirkte

In der Landesregierung ist am Freitag das neue Kärntner Jahrbuch für Politik vorgestellt worden. 31 Autoren zogen über das vergangene Jahr Bilanz. Die Themen reichen von politischen Betrachtungen über die Rolle der Medien, das Zusammenleben der Volksgruppen bis hin zur Pandemie und deren Auswirkungen auf die Politik.

In den letzten 28 Jahren verfassten 331 Autorinnen und Autoren 640 Beiträge für die Ausgaben des Jahrbuchs, sagte Mitherausgeber und Politikwissenschafter Karl Anderwald. 1994 wurde das Kärntner Jahrbuch für Politik ins Leben gerufen und ist einzigartig: „Kein anderes Bundesland hat so eine lange Reihe von ununterbrochenen Herausgaben.“

Buch ist in drei Blöcke gegliedert

Weiterer Herausgeber ist der Politikwissenschaftler Karl Hren. Das Buch ist in drei Blöcke gegliedert: In Sonderthemen, in Themen zur Pandemie und im aktuellen Block geht es zu einem großen Teil um die Gemeinderatswahl, mit Betrachtungen der drei Herausgeber und Statistiken, sagte Hren: „Zum Beispiel ein kleines Detail am Rande, wie sehr Wahlen in Corona-Zeiten mobilisieren können. So betrug die Wahlbeteiligung in der Gemeinde Zell 96 Prozent, also auch so etwas gibt es in der heutigen Zeit.“

Vorstellung Jahrbuch
ORF
Die Herausgeber Karl Anderwald (v.l.), Kathrin Stainer-Hämmerle und Karl Hren.

Trends bei Wahlen

Die Gemeinderatswahlen hätten auch gezeigt, dass es bei den Wählern eine Kontinuität und Stetigkeit bei den politischen Parteien gibt, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei der Präsentation. Gezeigt habe sich aber auch, so Kaiser: „Dass Personen mehr in den Mittelpunkt der Wahlentscheidung gerückt sind und dass es auch die Tendenz zu mehr Neutralität mit weniger Parteibezug gibt, also Namenslisten.“

Die Person zählt also mehr als die Ideologie. Der regelrechten Starkult der ÖVP um Kanzler Kurz habe sich aber für viele Österreicher als nicht tragfähiges Konzept erwiesen, sagte die dritte Herausgeberin, die Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle. Die Menschen wünschen sich Beständigkeit in der Politik.