Peter Handle
APA/BARBARA GINDL
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Kultur

Peter Handke ist 80

Peter Handke wird am 6. Dezember 80 Jahre alt. In den 1960er Jahren wurde er zu einem Popstar der Literatur, 2019 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet – nicht ganz unumstritten – und nach wie vor ist er ein unermüdlich Schreibender.

„Ich habe überhaupt nichts zu sagen, nur deswegen schreibe ich. Das macht mir Leute verdächtig, die etwas zu sagen haben, das lese ich nicht. Ein ordentlicher Schriftsteller hat nichts zu sagen, er hat etwas zu schreiben“, so Handke in einem Interview. Widersprüchlich und widerborstig, aber genial, ein Meister der Sprache und des Geistes. Adjektive gäbe es Sonderzahl um den am 6. Dezember 1942 in Griffen geborenen Dichter zu beschreiben und doch würde ihm keine Beschreibung gerecht werden.

Peter Handke ist 80

1966 beginn eines Mythos

1966 erschien sein erster Roman „Die Hornissen“, im selben Jahr wurde das Stück "Publikumsbeschimpfung uraufgeführt. Es war der Beginn eines literarischen Mythos. Dutzende Prosawerke und auch Theaterstücke folgten. Er eckte an, legte sich mit der deutschen Literaturszene an, folgte seinem eigenen Denken und wurde dadurch unverwechselbar.

Kritik wegen Milosevic-Sympathien

2019 erhielt Handke den Literaturnobelpreis. Auch wenn manche wegen seiner Sympathien für Slobodan Milosevic und die Seite der Serben im Jugoslawienkrieg in den 90er Jahren Kritik übten, ändert das nichts daran, dass Handke sich mit seinem Gesamtwerk in den Olymp der Weltliteratur schrieb. Er kommt auch noch regelmäßig von seinem Wohnort bei Paris zurück in seinen Geburtsort Griffen. Darüber sagte er: „Es ist ein Ort, der mir das Beispiel gegeben hat, wie man Liebe finden könnte. Muss aber nicht am selben Ort sein. Das könnte am Schiff sein oder in der Wüste. Der hat mich gelehrt, worauf es ankommt.“

Er selbst lehrte die Literaturwelt vieles und hat auch noch eine Aufforderung an alle: „Der Mensch lebt von Brot und Büchern, lesen Sie gefälligst“, sagte er bei einer Lesung.