Chilis auf der Staude
Irmgard Ceesay/ORF
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Lifestyle

Reiche Chiliernte in Viktring

Herbstzeit ist Erntezeit, auch beim Chilizuchtverein „Hothouse Chiliproject“. Dieser Tage wurde der 200 Quadratmeter große Acker in Klagenfurt-Viktring abgeerntet. Heuer dürfen sich Liebhaber der scharfen Frucht auf einen guten Ertrag freuen.

Frank Safron vom Chilizuchtverein „Hothouse Chiliproject“ leitete die Erntearbeiten auf dem Feld, beim dem 50 Personen halfen. Die 38 Chilisorten, die nach den Eisheiligen angebaut wurden, wurden auf dem Acker nach Schärfegrad sortiert. Bereits im August wurde damit begonnen, die reifen Chilifrüchte zu ernten.

Im Oktober wurden die 50 bis 80 Zentimeter hohen Stauden mit den Wurzeln aus der Erde gerissen, da Chilipflanzen den Winter nicht überleben würden. „Zuerst schneiden wir die Schnüre ab und sortieren die Karten, damit die Chilis später ihre Bezeichnung kriegen. Dann ziehen wir die Stauden aus der Erde um sie abzutransportieren,“ sagte Safron.

Chilifeld in Viktring
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Das Chili-Feld in Klagenfurt-Viktring

Chili ist sehr vielseitig

Dann wurden die Chilis aussortiert, die Schlechten wurden entsorgt, die Guten wurden in eine Kiste für die Weiterverarbeitung gepackt, so Erntehelfer Seppi Schauer aus Viktring. Um die Chilifrüchte von den Stauden zu entfernen, verwendete Birgit Riegler aus Emmersdorf eine kleine Schere: Wir trennen jetzt die intakten Früchte von der Pflanze, die vorher am Acker war.“

Dabei müssen aufgrund der Schärfe mancher Chilis Handschuhe getragen werden. Die nicht so schönen Chilis werden kompostiert, die guten Früchte werden zu schmackhaften Produkten verarbeitet: „Von Paste bis getrockneten Chilis gibt es ein großes Sortiment, was man damit machen kann.“

Erfolgreiches Chilijahr

„Es war ein erfolgreiches Chilijahr. Es hat wohl ein paar Ereignisse gegeben, die nicht so gut waren. Im Frühjahr hat der Hagel die jungen Pflanzen grob erwischt, die haben sich aber zum Glück gut erholt. Und im September hatten wir viel Regen zu einer Zeit, wo Sonne besser gewesen wäre für das Abreifen der Chilis,“ sagte Obmann Stefan Wallisch.

Jedes Jahr Anfang Oktober werden die Chilifrüchte geerntet, da sie keinen Frost vertragen: „Dann werden die Beete wieder sauber gemacht und eine Zwischensaat eingebracht wie etwa Wintergetreide, damit sich der Boden wieder erholt für das nächste Jahr. Also jetzt ist der Saison-Höhepunkt und auch das Finale.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

Frau mit Scheibtruhe bei der Chiliernte
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Helferin bei der Ernte
Chilis werden aussortiert
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Die Früchte werden aussortiert
Helfer sortieren die Chilis aus
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Die reifen Chilis müssen von den Stauden geschnitten werden
Verschiedenste Chilis
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In Viktring wurden 38 Chili-Sorten geerntet
Chilis groß
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Die Chilis werden zu verschiedensten Produkten weiter verarbeitet

Die noch grünen Früchte lässt man nachreifen. Die geernteten, reifen Chilis werden unter den Vereinsmitgliedern aufgeteilt: „Das ist das Schöne in unserem Verein, dass jeder unterschiedliche Sachen macht, von Pulver bis Chutneys, Chilisalz, Tabasco oder Chiliseife. Die Vielfalt ist groß und die Produkte werden auch hin und her getauscht.“

Vereinsmitglieder stellen verschiedene Chili-Produkte her

Karin Dittmar aus Klagenfurt beispielsweise macht Chili-Öl, dafür müssen die Chilis komplett getrocknet sein: „Dann werden sie auf maximal 40 Grad erwärmt, so wird die Schärfe schneller angenommen, weil sonst dauert das sechs Wochen oder länger. Dann werden die getrockneten Chilis in das Öl hineingegeben und das wars.“ Besonders geeignet dafür seien Lemon Drop, Aji Cristal, alle mit einer Schärfe von sieben bis acht, zehn ist der höchste Schärfegrad.

Die Sorte „White Fantasy" legt Dittmar in Essig ein. Man müsse die Chili aufschneiden, damit der Essig wirke, so Dittmar. Die Chilis werden in sterilisierte Einmachgläser geschlichtet und Einmachessig darüber geschüttet. Thomas Riegler aus Emmersdorf hingegen kocht gerne Chilireis: „Das ist eines meiner einfachen Rezepte. Man kocht Reis, nimmt eine Chili, schneidet sie auf, entkernt sie und legt sie für zehn Minuten in lauwarmes Wasser. Dann schwemmst sie durch und wenn der Reis fertig ist, rührt man sie kleingeschnitten unter. Ist so ähnlich wie Erbsenreis und eine komplett vollwertige Hauptspeise.“