Eine Verletzung am Knie beim Fußballspielen oder Trampolinspringen kommt bei Kindern immer wieder vor. Oft wird dem aber zu wenig Beachtung beigemessen und erst einmal mit einem kalten Umschlag behandelt. Sollten die Schwellung oder der Schmerz aber nach wenigen Tagen nicht abgeklungen sein, sei das abzuklären, rät Johannes Schalamon, der Leiter der Kinderchirurgie am Klinikum Klagenfurt. Medizinische Studien würden zeigen, dass viele Beschwerden im Erwachsenenalter von Verletzungen aus der Kindheit kommen.
Dank moderner Verfahren oft kein zweiter Eingriff nötig
Häufig sei ein Stück Knorpel oder Knochen abgesprengt, wenn zum Beispiel die Kniescheibe seitlich herausspringe: „Dann sind diese Teile durchaus brauchbar, um sie an die ursprüngliche Stelle zurückzufixieren. Das macht man aktuell mit sehr modernen Verfahren, wie mit selbstauflösenden Knochenankern oder kleinen Dübeln und Schrauben, die keinen zweiten Eingriff erfordern. Wenn man das nicht macht, werden die Teile zwischen den Knochen zerrieben und führen zu einer Entzündung. Das Teil ist dann weg und für immer verloren“, so der Experte.
Verletzung im Auge behalten
Unmittelbar nach der Verletzung ist ein Röntgen oder MRT oft nicht zielführend, so Schalamon: „Man wartet in der Regel eine Woche oder zehn Tage und schaut, ob sich das Knie beruhigt und abschwillt. Wenn wirklich etwas passiert ist sind in der Regel dann noch Beschwerden vorhanden und es ist damit zu rechnen, dass etwas kaputt gegangen ist.“
Auf der Kinderchirurgie im Klinkium Klagenfurt werden jetzt auch Arthroskopien an Kniegelenken bei Kindern durchgeführt. Es handelt sich um eine Spiegelung des Gelenks mittels Kameraoptik. Mit einer speziellen Sonde können Schäden an den Gelenksstrukturen behandelt werden.