Windwurf im Wiederschwinger Graben
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Wirtschaft

Betriebe verarbeiten mehr Schadholz

Bei einem „Holz-Gipfel“ sind diese Woche von Land, Forstwirtschaft und Holzindustrie Maßnahmen wegen der enormen Waldschäden durch Unwetter und Borkenkäfer festgelegt worden. Vorrangig soll Schadholz geschlägert werden. Die heimische Sägeindustrie versichert, mehr Schadholz abzunehmen.

Unwetter und Borkenkäfer setzen Kärntens Wälder zu. In Oberkärnten, aber auch im Gurktal, verursachte der Schädling bereits eine Million Festmeter Schadholz. Das allein entspricht etwa fünf Prozent der Holzmenge, die in Österreich während eines ganzen Jahres geschlägert wird – mehr dazu in Schwierige Aufarbeitung der Waldschäden (kaernten.ORF.at; 21.7.2022). Dazu kommen noch 100.000 Festmeter Schadholz nach den jüngsten Unwettern.

Borkenkäfer-Holz muss schnell aus dem Wald kommen

Das Holz kann derzeit nicht schnell genug aus den Wäldern gebracht werden. „Dramatisch“ nennt Landesforstreferent Martin Gruber (ÖVP) die Situation. Er bat alle Betroffenen zu einem Gipfel. Dabei sei vereinbart worden, dass die Forstwirte vorrangig vom Borkenkäfer frisch befallenes Holz schlägern und abtransportieren sollen, sagte Gruber: „Ich muss appellieren, dass man Starkholznutzungen, die nichts mit dem Borkenkäfer zu tun haben, hintanstellt.“

Mit Seilbahnen muss das Schadholz in unwegsamem Gelände aufgearbeitet werden.
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Schadholz muss rasch aus dem Wald gebracht werden

Industrie wird Lagerkapazitäten voll ausnutzen

Auf der Seite der holzverarbeitenden Industrie gibt es nun offenbar mehr Bereitschaft als bisher, das Schadholz abzunehmen, obwohl die Nachfrage und Preise für Schnittholz derzeit sinken. Säge-Industrievertreter Markus Schmölzer: „Trotz der angespannten Marktlage werden wir darüber hinaus unsere Sägelager-Kapazitäten und die Nassholzlager-Kapazitäten zur Gänze ausnutzen.“

Gleichzeitig steigen derzeit Nachfrage und Preise bei Brennholz und Pellets stark. Daran werde aber auch die stärkere Aufarbeitung des Schadholzes wenig ändern, so Schmölzer: „Es ist zwar davon auszugehen, dass in den Schadholzgebieten ein höherer Anteil an Brennholz anfallen wird. In Summe wird das aber zu keiner Entspannung am Brennholzmarkt führen, denn dafür ist die Schadholzmenge in Kärnten doch zu gering.“