Holzstapel im Wald
ORF
ORF
Wirtschaft

Brennholz ist teuer und wird knapp

Die nächste Hitzewelle steht bevor. Doch das Heizen im nächsten Winter bereitet vielen jetzt schon Sorgen. Nachdem die Ölpreise bereits gestiegen sind, kosten nun auch Brennholz, Pellets und Briketts mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Gründe sind der russische Angriffskrieg in der Ukraine und Europas Sanktionen, die zu einem Importstopp führten.

Viele private Anbieter von Brennholz in Kärnten berichten zurzeit, dass sie von Kundenanfragen überschwemmt werden. Einige Anbieter können heuer nicht mehr liefern oder wenn, dann nur mit monatelanger Wartezeit. Die Preise je Raummeter sind auch innerhalb eines Jahres von 95 auf 130 Euro und mehr gestiegen. Vor allem Buchenholz sei so gut wie kaum noch zu bekommen, sagen die Produzenten, die das, was sie jetzt verkaufen, schon vor ein bis zwei Jahren geschlägert haben, um es auch trocken weitergeben zu können.

Viele Gründe für Preisanstieg und Knappheit

Als Gründe für den Preisanstieg nennen die Produzenten die enorm gestiegenen Produktionskosten für Diesel, Maschinen, Ersatzteile, aber auch für den Rohstoff Holz selbst, der jetzt auf einem Sechsjahreshoch sei. Für die Preisexplosion bei den Pellets macht Christian Rakos von proPellets Austria die EU-Sanktionen gegen Russland mitverantwortlich. Denn drei Millionen Tonnen könnten dadurch nicht wie bisher nach Italien, Frankreich, Deutschland und Holland geliefert werden.

Daher würden sich diese Länder jetzt auf dem europäischen Markt umsehen, die Verknappung sei also hausgemacht, sagte Rakos. Der zweite Preisfaktor bei den in Österreich produzierten Pellets seien die verwendeten Hobel- und Sägespäne, die auch abhängig vom Rundholz um das Doppelte mehr kosten als noch vor einem Jahr.

Keine Entspannung in Sicht

Dass die Preiskurve in absehbarer Zeit wieder nach unten zeigen könnte, das glaubt Hubert Schenk, der Geschäftsführer der Lagerhaus Warenhandelsgesellschaft in Klagenfurt, nicht: „Die Preisentwicklung bei den Pellets ist intensiv, wir sind sicherlich noch nicht am letzten Punkt angekommen, da sind noch Preissteigerungen möglich.“ Auch die Nachfrage werde weiter steigen, da im Herbst österreichweit noch etwa 10.000 Holzpelletsheizungen angeschlossen werden.