Pellets
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Wirtschaft

Preisexplosion bei Pellets

Die massiven Preissteigerungen bei den Energiekosten machen auch vor den Pellets nicht halt. Innerhalb eines Jahres betrug die Steigerung 46 Prozent, ein Ende ist nicht absehbar. Die Produzenten führen die Preiserhöhung auf die hohen Energiekosten bei der Pellets-Erzeugung, aber auch auf den Krieg in der Ukraine zurück.

Zwanzig Lkw-Fuhren von Sägespänen wurden am Freitag beim Pellets-Werk Seppele in Sachsenburg abgeladen. Der Transportweg beträgt nur ein paar hundert Meter, weil die Sägespäne vom daneben liegenden Holz- Verarbeiter Hasslacher kommen. Aber die knapp 10.000 Pelletskunden in Kärnten werden unter anderem von hier aus beliefert.

Sägespäne
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Sägespäne sind das Rohmaterial für Pellets

Pelletswerk wird erweitert

Es sind die Spritkosten und die hohen Stromkosten für den Betrieb des Pelletswerks, die sich hier für die Erzeugung von 100.000 Tonnen pro Jahr zu Buche schlagen. Dennoch lässt Geschäftsführer Peter Seppele sein Werk bis zum Sommer um ein Drittel erweitern, weil die Nachfrage immer größer werden.

Seppele: „Im vergangenen Jahr haben wir im Sommer einen sehr niedrigen Pellets-Preis gehabt. Deswegen fällt jetzt der Preisanstieg sehr auf. Pellets zählen aber noch immer zu den kostengünstigsten Energieträgern.“

Pellets- Werk, Sachsenburg
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Pellets-Werk Seppele in Sachsenburg

Auch Maisstärke viel teurer geworden

Und noch ein Faktor müsse mit eingerechnet werden, sagte Seppele, nämlich, dass die benötige Maisstärke als Pressmittel für Pellets ebenfalls viel teurer sei als noch vor einem Jahr. „Die Ukraine ist eine Kornkammer, die den Weltmarktpreis bestimmt. Im heurigen Jahr weird wahrscheinlich wenig Getreide aus der Ukraine kommen“, sagte Seppele.

Preisexplosion bei Pellets

Viele Hausbesitzer haben in jüngerer Zeit Pelletsheizungen installieren lassen. Der Pelletspreis ist jetzt binnen eines Jahres um 50 Prozent gestiegen.

Abhängigkeit vom Rohstoff Holz

Viele Argumente rechtfertigen also die fast 50-prozentige Preissteigerung bei Pellets. Auch bei RZ-Pellets in Liebenfels, heißt es, man könne sich der fast 40-prozentigen Produzentenpreiserhöhung in Europa nicht entziehen. Die Teuerungsspirale setze sich auf regionale Ebene fort, sagte Otto Zechmeister von RZ-Pellets.

Zum Glück sei man bei der Energie autark, sagte Zechmeister: „Wir haben eigene Kraftwerke für die Stromerzeugung und auch die Wärme für die Trocknung der Späne für die Pelletsproduktion können wir aus eigener Produktion beziehen. Aber im Endeffekt sind wir trotzdem von den Preisen für die Rohstoffe abhängig. Und für uns ist der Rohstoff das Rundholz aus dem Wald für die Sägewerke.“

Immer mehr gehen weg von Gas und Öl

Und die Rundholzpreise seien in den vergangenen Monaten ebenfalls um knapp ein Drittel gestiegen. Auch RZ-Pellets erweitert die Produktion, weil sich immer mehr Haushalte von Gas und Öl verabschieden würden.