Die Situation sei derzeit, dass ein relativ großes Einzugsgebiet nur noch mit einer schmalen Zunge Eis mit dem Gletscher verbunden ist, sagt die Glaziologin Andrea Fischer von der Akademie der Wissenschaften. „Es gibt nur mehr einen sehr dünnen Eisstreifen, der den oberen Teil der Pasterze mit dem Unteren verbindet. Dieser Eisstreifen liegt auf sehr dunklem Fels auf, der auch von der Sonne aufgewärmt wird. So können mehrere Meter Schmelze im Sommer dazu führen, dass sich dieser schmale Streifen Eis vollkommen auflöst.“
Pasterze droht abzureißen
Österreichs Gletscher könnten heuer besonders stark schmelzen. Grund ist der Klimawandel mit dem Hochsommer schon ab Mai und Temperaturen um 30 Grad. Dazu kommt noch ein eher schneearmer Winter. Nun droht die Pasterzenzunge am Fuße des Großglockners vom restlichen Gletscher abzureißen.
Sedimente könnten in Gewässer geschwemmt werden
Wenn die Pasterzenzunge in diesem Sommer vom restlichen Gletscher abreißt, würde das Eis im unteren Teil schon in wenigen Jahrzehnten endgültig verschwinden, sagte Fischer: „Es ist zu erwarten, dass die hier liegenden, großen Sedimentmengen in der Folge in die Unterläufe der Gewässer geschwemmt und dort für Schwierigkeiten sorgen würden, auch beim Betrieb von Stauwerken.“

Auch Massenbewegungen, also Muren, könnten sich ereignen, sagte Fischer: „Aber im Großen und Ganzen ist die Pasterze eher als Symbol für die Österreichischen Gletscher von Bedeutung. Von dem her ist es für uns schmerzhaft, zu sehen, wie sich diese große Zunge auflöst.“