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Chronik

Immer mehr Erpressung mit Nacktvideos

In Kärnten gehen zunehmend Anzeigen wegen Fällen von „Sextortion“ ein – Fälle von Erpressung mit Nacktfotos und -videos, die über das Internet verschickt wurden. Die Polizei warnt, bei neuen Onlinebekanntschaften vorsichtig zu sein und gut zu überlegen, bevor man freizügige Aufnahmen verschickt.

Es ist ein Spiel mit der Angst und Scham der Erpressungsopfer. Die Täter versuchen zuerst, in Videochats das Vertrauen zu gewinnen. In der Folge animieren sie ihre Opfer sehr rasch zu Nacktaufnahmen und Selbstbefriedigung vor der Kamera. „Da sollte man sehr vorsichtig und argwöhnisch sein, denn die Vorlaufzeit ist einfach zu gering, um das Gegenüber schon als bekannt und einordenbar zu sehen“, so Rainer Tripolt von der Kriminalprävention im Landeskriminalamt.

Tripolt: Nicht auf Forderungen eingehen

Sind die Fotos oder Videos verschickt, folgen rasch Geldforderungen, andernfalls würden die Nacktaufnahmen an Familie und Freunde weitergeleitet oder in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Bei solchen Erpressungsversuchen rät Tripolt: „Das Wichtigste ist, den Kontakt abzubrechen. Es kommen relativ rasch erpresserische Forderungen. Diesen Forderungen bitte nicht klein beigeben und keine Überweisungen leisten, weil die Forderungen dann nicht aufhören.“

Auf Privatsphäre-Einstellungen achten

Erkennbar sind Erpresserprofile oft an vielen aufreizenden Fotos, aber wenig persönlichen Informationen. Tripolt rät in sozialen Netzwerken grundsätzlich auf sichere Privatsphäre-Einstellungen zu achten. Je weniger vom eigenen Profil öffentlich einsehbar ist, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit, in das Visier solcher Erpresser zu geraten.