Auch wenn der Grüne Pass in vielen Urlaubsländern – zumindest derzeit – nicht mehr vorzuweisen ist um sich frei zu bewegen, wird er bei der Einreise nach Österreich zumindest stichprobenartig kontrolliert. Am Grenzübergang Karawankentunnel werden die Kontrollen sogar lückenlos vorgenommen.
15.000 Grüne Pässe verlieren Gültigkeit
In den kommenden Monaten verliert der Grüne Pass bei mehr als 15.000 Kärntnerinnen und Kärntnern seine Gültigkeit. Das sind Personen mit drei Impfungen oder zwei Mal Geimpfte die zusätzlich genesen sind.
Einreise mit Grünem Pass oder Test
Wenn der Grüne Pass abgelaufen ist, muss bei der Einreise nach Österreich zumindest ein gültiger PCR- oder Antigentest vorgewiesen werden. Ohne Test wird man sofort registriert, sagt der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan. Der Betroffene muss in Quarantäne.
Riepan: „Man hat aber dann die Möglichkeit, sich mit einem geeigneten Test – nicht mit einem Wohnzimmertest – frei zu testen. Das muss man aber nicht der Behörde melden, diesen Test macht man in Eigenverantwortung. Sollte es zu einer Kontrolle kommen, müsste man den Test vorweisen können.“
Grüner Pass nur noch vereinzelt nötig
In Österreich wird der Grüne Pass zur Zeit kaum mehr gebraucht, um am öffentlichen Leben teilzunehmen. Ausnahmen gibt es etwa dort, wo es um gefährdete Personen – also vulnerable Gruppen – geht, sagt der Covid-Sprecher des Landes, Gerd Kurath.
Kurath: „Momentan gibt es ja kaum Situationen, in denen man eines der 3-Gs braucht. Ausnahmen sind etwa Besuche in Altenwohn- und Pflegeheimen. Dafür braucht man 2-G+, also den Status genesen oder geimpft und zusätzlich einen negativen PCR-Test. Genau das Gleiche gilt im Krankenhaus. In der Nachtgastronomie können sich die Betreiber aussuchen, ob sie ihre Gäste mit Maske empfangen oder eines der 3-G kontrollieren.“
Schutz vor CoV individuell vom Arzt zu entscheiden
Eine andere Frage ist der Schutz vor einer CoV-Erkrankung und ob dieser auch abläuft, wenn der Grüne Pass seine Gültigkeit verliert. Hier muss differenziert werden, erklärt der Lungenspezialist und leitende Arzt bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Ulrich Radda.
Radda: „Diese Fälle sind sicher individuell zu entscheiden. Da ist der Arzt des Vertrauens dafür da, Auskunft zu geben. Generell gibt es die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, sich voraussichtlich im Herbst den 4. Stich, die vierte Impfung zu holen. Die vierte Impfung wirkt, aber wann der beste Zeitpunkt dafür ist, ist individuell zu entscheiden.“
Nationales Impfgremium entscheidet über 4. Impfung
Für die nächsten Wochen wird eine Empfehlung des Nationalen Impfgremiums erwartet, was die vierte Impfung betrifft. Auch für die auslaufenden Zertifikate wird eine Lösung zeitnah erwartet, heißt es vom Land. Dafür ist das Gesundheitsministerium zuständig. Noch ist nicht klar, ob der Grüne Pass für den Sommerurlaub gebraucht wird.