Gerd Kurath, der Leiter des Landespressedienstes, sagte am Donnerstag in einer Aussendung, vom zuständigen Gesundheitsministerium sei bezüglich der auslaufenden Zertifikate erklärt worden, dass an einer Lösung gearbeitet werde, die zeitnah umgesetzt und kundgemacht werden solle.
Wer bekommt eine vierte Impfung?
Offen ist laut Kurath derzeit auch noch, ob und für welche Personengruppen die entsprechenden Gremien eine vierte Impfdosis empfehlen werden. „Erste Daten aus Israel weisen darauf hin, dass die vierte Impfung insbesondere bei Menschen über 60 messbare Vorteile bringt. Die Fachleute gehen davon aus, dass sie bis Herbst zur vierten Dosis wissenschaftlich fundiertere Aussagen machen können“, so Kurath.
Aufgrund der Erfahrungen der letzten beiden Jahre rechnet das Land Kärnten jedenfalls mit einem Rückgang der Fallzahlen im Sommer und mit einem erneuten Anstieg im Herbst. „Um darauf vorbereitet zu sein, planen wir aus heutiger Sicht ein Wiederhochfahren der Impfzentren im August/September. Über die Details werden wir die Bevölkerung rechtzeitig informieren“, so Kurath.
Impfgremium Empfehlungen
Das Nationale Impfgremium befürwortet eine vierte Impfung für Personen über 65 und Risikogruppen. Sollten es hohe tägliche Fallzahlen und Viruszirkulation nötig machen, solle frühestens ab sechs Monaten nach der dritten Impfung eine weitere angeboten werden. Grundsätzlich sei derzeit eine vierte Impfung nicht zugelassen und auch für immunkompetente Personen nicht allgemein empfohlen, so das Impfgremium.
Menschen, bei denen etwa wegen einer Immunsuppression oder auch aufgrund ihres Alters ein kürzeres Anhalten des Impfschutzes zu erwarten ist, sollten aber in bestimmten Fällen eine weitere Impfung erhalten können. Davor sei eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt oder die Ärztin nötig, und die Impfung erfolge auf persönlichen Wunsch off Label.