Lukas Müller
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Lukas Müller ist 30: „Immer weitermachen“

Der Horrorsturz von Lukas Müller geschah im Jänner vor sechs Jahren auf der Skiflugschanze am Kulm. Er kämpfte sich eindrucksvoll zurück und lernte, trotz seiner inkompletten Querschnittslähmung einige Schritte alleine zu machen. Am Montag feiert er seinen 30. Geburtstag. Sein Motto lautet: „Immer weitermachen“.

Nach der REHA habe er versucht, wieder zurück in die Normalität zu finden. Der Sport habe ihm dabei geholfen, sagt Müller: „Ich habe zum Skifahren angefangen und im Vorjahr das Surfen ausprobiert- sitzend, auf der Bootswelle. Es war unglaublich, weil ich mir nie gedacht hätte, dass das für Leute mit Querschnittslähmung überhaupt möglich ist.“ Er habe vor, sich auf diese Weise weiterhin sportlich zu betätigen.

Lukas Müller feiert Dreißiger

Sechs Jahre ist der Sturz von Ex-Skispringer Lukas Müller mittlerweile her. Der 13.Jänner 2016 hatte schwerwiegende Folgen für den Kärntner, der diesen Tag als seinen zweiten Geburtstag bezeichnet.

Es sei für ihn auch wichtig gewesen, weiterhin berufstätig zu bleiben: „Ich möchte zeigen, dass so eine Einschränkung nicht unbedingt ein Grund sein muss, um auf das Berufsleben zu verzichten. Ich will weiterhin als ganz ‚normal‘ wahrgenommen werden. Es ist egal, ob ich stehe oder sitze.“

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„Man wird sehr demütig“

Es falle ihm schwer, sich selbst zu charakterisieren und überlasse diese Bewertung lieber anderen, sagt Müller: „Das Ganze hat dazu geführt, dass ich Dinge viel mehr von der anderen Seite wahrzunehmen versuche. Man wird sehr demütig. Ich könnte im Grab liegen oder ein Pflegefall sein. Ich bin halbwegs selbstständig und brauche nicht wirklich viel Hilfe. Das ist sehr viel Freiheit im Vergleich zu der Zeit im Krankenhaus.“

Auch der Krieg in Osteuropa relativiere für ihn Vieles: „Man sieht, wie schnell es gehen kann und du dein bekanntes Leben, das zu 20 oder 30 Jahre lang geführt hast, komplett verlierst.“ Er sei froh, nach wie vor auf der Welt zu sein und in Österreich zu leben: „Alleine wenn man aus dem Fenster schaut weiß man, warum es hier so schön ist.“

Unfall nach Rechtsstreit als Arbeitsunfäll eingestuft

Rückblickend auf den langwierigen Rechtsstreit nach seinem Unfall, der gut ausging, weil dieser als Arbeitsunfall eingestuft wurde, meint Müller: „Das war auf der ganzen Strecke wohl einer der größten Siege, obwohl das nicht nur von mir abhängig war. Es haben ganz viele Leute – Anwälte und Leute mit Rechtserfahrung – im Hintergrund gearbeitet. Im Endeffekt ist es schön, dass die Kollegen, die jetzt vorspringen, Rechtssicherheit haben. Sollte wirklich etwas passieren müssen sie nicht mehr den ganzen Weg durchgehen, so wie es bei mir war.“

Das ausführliche Interview anlässlich seines 30. Geburtstags sehen Sie am Montagabend in „Kärnten heute“.