Zapfsäule Tankstelle
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Wirtschaft

Treibstoffpreise steigen weiter

Russlands Krieg gegen die Ukraine treibt die Spritpreise auf Rekordniveau. Dabei verschob sich auch der relative Preis. Seit kurzem ist Diesel in Österreich an der Zapfsäule teurer als Benzin. 100 Liter Heizöl wurden binnen 24 Stunden um mehr als acht Euro teurer und die Preise dürften auch in den nächsten Tagen weiter steigen.

Mit 1,62 Euro für einen Liter Diesel hatte die Magistratstankstelle in Klagenfurt laut ÖAMTC den niedrigsten Preis in ganz Kärnten. Bei den meisten Tankstellen liegt der Preis aber um gut 15 bis 20 20 Cent höher. Diesel ist an der Zapfsäule seit kurzem um durchschnittlich drei Cent teurer als Benzin.

ÖAMTC-Experte Martin Grasslober sagte, die Nachfrage nach Diesel sei in ganz Europa höher als nach Benzin, daher müsse man mehr importieren. Die hohen Dieselpreise machen auch schon die niedrigere Besteuerung wett. Am teuersten sind Benzin und Diesel an den Autobahntankstellen, hier zahle man 2,10 Euro pro Liter, so Grasslober.

Tanken vormittags und eher zu Wochenbeginn

Eine Prognose, wie sich die Spritpreise in den kommenden Tagen entwickeln werden, traut sich Grasslober nicht zu. Dass der Liter Benzin oder Diesel sogar 2,50 Euro kosten könnte, sei nicht ganz auszuschließen. Alles hänge vom Krieg in der Ukraine ab. Ein möglicher Importstopp für Öl aus Russland trieb die Ölpreise zum Wochenauftakt auf den höchsten Stand seit 2008.

Autofahrern rät der ÖAMTC-Experte zu Preisvergleichen und spritsparendem Fahren. Um 12.00 Uhr dürfen die Preise an den Tankstellen erhöht werden, daher sollte man am Vormittag tanken und tendenziell Sonntagnachmittag und Montag am günstigsten sei.

Erhöhung von Pendlerpauschale gefordert

Angesichts der steigenden Spritpreise fordert der ÖAMTC eine Erhöhung des Kilometergelds und eine Anpassung der Pendlerpauschale, ebenso wie die Arbeiterkammer Kärnten. Sollte die zusätzliche CO2-Bepreisung ab Juli wirksam werden, müsse alternativ dazu die Mineralölsteuer gesenkt werden.

Das Team Kärnten erinnert an einen einstimmig angenommenen Dringlichkeitsantrag im Landtag, in dem von der Bundesregierung gefordert wird, die CO2-Abgabe, die ab Juli des Jahres zum Tragen komme, ausgesetzt werde. Sie würde dafür sorgen, dass die Preise für Diesel und Benzin um ca. neun bzw. acht Cent je Liter ansteigen. Er fordere auch, dass das Kilometergeld und die Pendlerpauschale angehoben werden, so Gerhard Köfer.

Freiheitliche fordern Öffnung der Landestankstellen

Die FPÖ fordert die Öffnung der Landestankstellen zur Abgabe von billigerem Treibstoff an die Kärntner Bevölkerung und einen Teuerungsausgleich für die besonders betroffenen Bürger. "Die SPÖ-ÖVP-Landesregierung muss Verantwortung übernehmen und endlich die Möglichkeiten, die das Land hat, nützen – anstatt Verantwortung immer nur abzuschieben. Unter einer Freiheitlichen Regierung hat es diese Hilfestellungen bereits gegeben. Jetzt zeigt sich, welch fataler Fehler es war, alles abzuschaffen“, so Landesparteiobmann Erwin Angerer.