Chronik

Ukraine-Krise: Rotes Kreuz bereitet Hilfe vor

Das Österreichische Rote Kreuz ist mit Hilfskräften in der Ukraine in engem Kontakt. Der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, der gebürtige Kärntner Michael Opriesnig, sagt, erste Vorbereitungen für Hilfsleistungen werden getroffen.

Seit Dienstagfrüh läuft beim Österreichischen Roten Kreuz eine Krisensitzung zur Situation in der Ukraine. Darin werden unter anderem Berichte von Hilfskräften vor Ort besprochen, so Rot Kreuz Generalsekretär Michael Opriesnig: „Es gibt Meldungen seitens des Internationalen Komitees des Roten Kreuz, dass in der Grenzregion Pumpstationen funktionsunfähig gemacht wurden, von denen aber die Wasserversorgung von einer Million Menschen abhängt. Wir appellieren in solchen Situationen dringend an alle Beteiligten, darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung und alle Einrichtungen für sie nicht zu Schaden kommen.“

Wie sich die Ukrainekrise auf Kärnten auswirkt

Die Krise in der Ukraine könnte auch größere Flüchtlingsströme in Bewegung setzen, ganz abgesehen vom Leid der Bevölkerung in der Ukraine. Das Österreichische Rote Kreuz ist mit den Hilfskräften vor Ort in engem Kontakt und trifft bereits erste Vorbereitungen.

Hilfsgüter- und Notlager werden vorbereitet

Mehr als 600 Hilfskräfte des Internationalen Komitees des Roten Kreuz arbeiten seit Jahren in der jetzigen Krisenregion. Bereits seit 2014 ist auch das Österreichische Rote Kreuz in der Ukraine vertreten und arbeitet eng mit der ukrainischen Rot Kreuz Gesellschaft zusammen, so Opriesnig: „Mit den Ukrainern gemeinsam und mit Rot Kreuz-Organisationen aus anderen Ländern wird intensiv an Katastrophenvorsorgeplänen gearbeitet. Über das gesamte Land verteilt werden in den Rot Kreuz-Stationen Hilfsgüterlager errichtet und es wird darauf geachtet, dass man im Zweifel Notlager aufstellen kann. Wir sind im Bereich der Katastrophenvorsorge auf mögliche Dinge, die passieren können, gut vorbereitet.“

Flüchtlingswelle derzeit noch kein Thema

Das eine ist also der Schutz der Zivilbevölkerung und ihrer Infrastruktur im Krisengebiet. Gleichzeitig bereitet sich das Rote Kreuz auch auf den Fall vor, dass es zu größeren Flüchtlingsbewegungen kommen kann. „Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte geht es um die Trinkwasser- und Nahrungsmittelversorgung und die Unterbringung der Menschen. Davon wollen wir im Moment noch nicht sprechen und den Teufel an die Wand malen“, sagt der Generalsekretär des Roten Kreuz.

WK: Auswirkungen auf Energiepreise befürchtet

Die zugespitzte Lage in der Ukraine sorgt auch in der heimischen Wirtschaft und im Außenhandel zunehmend für Sorgen. Etwa 200 österreichische Niederlassungen gibt es in der Ukraine, knapp ein Dutzend davon kommt aus Kärnten. Zuletzt wurde vor allem im Produktionsbereich reichlich investiert.

Der Konflikt könnte aber auch die Energiepreise hierzulande weiter anheizen, sagt Meinrad Höfferer von der Wirtschaftskammer Kärnten: „Wir haben derzeit aufgrund mehrerer Faktoren eine angespannte Energiesituation. Wenn man derart viel an Rohstoffen – Öl, Gas oder andere, wie Erz – aus Russland bezieht, ist natürlich die Angst gegeben, wie sich alles weiter entwickeln wird. Trotz Beteuerungen, dass es sich hier keine Engpässe bei den Gaslieferungen geben soll befürchten Viele Auswirkungen auf die ohnehin schon angespannte Preissituation.“