Pressekonferenz der Jägerschaft
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Chronik

Jägerschaft zu Rechnungshofbericht

Nach dem Bericht des Landesrechnungshof zur Gebarung der Kärntner Jägerschaft mit Kritik an zu hohen Kosten ist nun die Jägerschaft um Beruhigung bemüht. 40 von 75 Empfehlungen seien bereits umgesetzt worden, man arbeite weiter daran, so der neue Landesjägermeister Walter Brunner.

Die Prüfer des Landesrechnungshofes nahmen die Periode von 2015 bis 2019 unter die Lupe und kamen zum Ergebnis, dass die Kosten für Personal, Prämien und Gutscheine zu hoch waren – mehr dazu in Rechnungshof ruft Jäger zum Sparen auf. Auch die Abschussziele seien nicht erreicht worden.

Angespannte Stimmung bei Jägerschaft

Wie angespannt derzeit die Stimmung unter den Kärntner Jägerinnen und Jägern ist, zeigte sich gleich zu Beginn der Pressekonferenz am Freitag. Ein anwesender Jäger, der im Jahr 2019 als Spitzenkandidat zur Wahl des Landesjägermeisters angetreten war, wurde vom amtieren Landesjägermeister Walter Brunner hinaus gebeten. Eine Pressekonferenz sei kein Forum für Beschimpfungen, wie sie in Briefform immer wieder geschehen seien, so Brunner wörtlich.

Vorwürfe betreffen vorige Geschäftsführung

Auch den ORF hatten in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder teils anonyme und wütende Schreiben erreicht, wo von eklatanten Missständen in der Jägerschaft die Rede wurde. Von Geschenken und Prämien auf Steuerkosten war da die Rede. Die Ergebnisse des Rechnungshofes würden das auch belegen. Auch, wenn die Vorwürfe nicht mehr in seine Amtszeit fallen, sondern seinen Vorgänger betreffen, versuchte Landesjägermeister Walter Brunner diese zu entkräften.

Landesjägermeister Walter Brunner
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Walter Brunner

Hohe Personalkosten: „Ausreißer beseitigt“

Allen voran stehen die angeblich zu hohen Personalkosten. Dazu sagte Brunner, Entlohnung etwas über dem Kollektivvertrag seien heute notwendig, um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen und zu behalten. Die Ausreißer im alten System habe man beseitigt, ebenso die Fehlbesetzungen, sagte Brunner und meint damit die Position der ehemaligen Geschäftsführung. Die Landesgeschäftsstelle wurde neu organisiert, die Aufgaben neu verteilt und eine neue vertretbare Gehaltspyramide eingeführt, sagte Brunner.

Kritik der Rechnungshofprüfer gab es auch an den angeblich zu hohe Reisekostenpauschale für Funktionäre. Brunner sagte, ein Landesjägermeister habe viele Termine, nicht nur in Kärnten sondern in Österreich und ganz Europa. Er brauche dafür auch Spesenersatz. Es gebe auch Bezirke in Kärnten, die größer seien als Vorarlberg. Der Landejägermeister lege mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr zurück, das sei belegbar, so Brunner.

Zahlen zu Abschüssen

Ein weiterer Kritikpunkt war das fehlende Erreichen der Abschussquoten, hier ließ Brunner Zahlen sprechen: „Beim Rehwild haben wir 2010/2011 rund 42.800 erlegt. In der Periode 2019/20 rund 47.000, das entspricht einem Plus von neun Prozent. Beim Rotwild waren es zuerst 18.200 und zum Schluss über 21.000, das bedeutet eine 16-prozentige Steigerung.“ Mit dem neuen Jagdgesetz, das zusätzliche Abschüsse ermögliche, könne man künftig flexibel auf mögliche Situationen reagieren. 40 der 75 Empfehlungen der Prüfer seien bereits umgesetzt, man arbeite weiter an Verbesserungen, so Brunner.