Unfallstelle mit Grabkerzen
Lisa Natmessnig/ORF
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Chronik

Mutter und Kind tot: Ermittlungen

In Villach sind Samstagnachmittag eine Mutter und ihr fünfjähriger Sohn von einem Auto erfasst und getötet worden. Nun wurde bekannt, dass die Unfalllenkerin und die getötete Mutter einander kannten. Es gibt Zweifel daran, dass es sich tatsächlich um einen Unfall handelte, die Ermittlungen laufen.

Einiges würde darauf hindeuten, dass der Unfall keiner war, es gebe viele offene Fragen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Markus Kitz im ORF-Interview: „Einige Umstände haben uns zu denken gegeben, deshalb hat auch das Landeskriminalamt Kärnten die Ermittlungen übernommen. Es lässt uns zweifeln, ob es wirklich ein Unfall war aufgrund des Umstandes, dass sich offenbar die Verstorbene und die Unfalllenkerin gekannt haben.“

Teddy und Grabkerzen an der Unfallstelle
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Schock und Trauer einen Tag nach dem schrecklichen Unfall

Unfalllenkerin und Verstorbene kannten sich

Die 37-jährige Unfalllenkerin wohnt in Vorarlberg, habe keine Bezugspunkte nach Kärnten beziehungsweise nach Villach, so Kitz: „Jetzt wollen wir natürlich wissen, warum war sie da, und warum sind die Beteiligten in einem Gebiet aufeinander getroffen, wo ein Unfall eher unwahrscheinlich ist. Das ist eine Zone, wo man nur 30 km/h fahren darf, und jetzt wollen wir wissen, ist sie schneller gefahren, wie kam es zu dem Unfall.“

Unfallstelle mit Grabkerzen
Lisa Natmessnig/ORF
Die Anteilnahme ist groß, viele Kerzen brennen an der Unfallstelle

Mittlerweile habe man in Erfahrung gebracht, dass die Unfalllenkerin, eine gebürtige Rumänin, und die 43-jährige Verstorbene, die ebenfalls aus Rumänien stammte, mit demselben Mann eine Beziehung hatten. Kitz sagte, dass die 37-jährige Unfalllenkerin mit einem Mann verheiratet war, der auch eine Beziehung zur 43-Jährigen aus Villach hatte. Der fünfjährige Bub war das gemeinsame Kind der 43-Jährigen und des Ex-Mannes der Unfalllenkerin.

Offene Fragen nach tödlichem Unfall

Entsetzen und Trauer herrschen nach dem tödlichen Autounfall in Villach. Samstagnachmittag wurden eine Mutter und ihr fünf Jahre alter Sohn von einem Auto erfasst und getötet. Die Lenkerin beging Fahrerflucht, wurde aber wenig später schwer verletzt von den Einsatzkräften gefunden. Nun wurde bekannt, dass sich das Opfer und die Unfalllenkerin offenbar gekannt haben. Das Landeskriminalamt ermittelt.

Ermittlungsergebnisse in den nächsten zwei Tagen

Die Unfalllenkerin kann derzeit nicht einvernommen werden. Laut „Kleiner Zeitung“ wurde sie mit lebensgefährlichen Schnittverletzungen am Hals in ihrem Wagen gefunden und muss auf der Intensivstation behandelt werden. Laut Polizei wurde auch ein Messer gefunden.

Unfallstelle
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Kitz sagte weiter: „Wir haben derzeit keine Person, die wir befragen können. Wir sind jetzt rein auf unsere objektiven Beweisergebnisse, die wir uns erarbeiten müssen, angewiesen.“

Das Stadtpolizeikommando Villach sicherte während der Nacht Spuren. Zudem wurde ein eine Obduktion der Unfallopfer angeordnet. Auch ein Kfz-Techniker ist mit einem Gutachten zum Unfallgeschehen beauftragt worden. Man rechne in den nächsten zwei Tagen mit ersten Ermittlungsergebnissen. „Sobald die Unfalllenkerin einvernommen wurde, wissen wir, ob es ein Unfall war oder vielleicht sogar mehr.“

Tiefe Betroffenheit in Villach-Völkendorf

Am Unfallort im Villacher Stadtteil Völkendorf herrschte am Sonntag tiefe Betroffenheit. Immer wieder kamen Nachbarn, Freunde, Bekannte vorbei um Kerzen anzuzünden und aufzustellen. Das, was passiert ist, macht fassungslos, sagte Ferdinand Schüssler: „Das ist unvorstellbar. Wenn man selber da vorbei fährt, fährt man fast im Schritttempo. Klar, es ist eine enge Straße aber trotzdem vom Autoverkehr her muss es eigentlich so ruhig und gesittet ablaufen, damit so etwas nicht passieren kann.“