In einem leeren Lokal stehen Stühle am Tisch
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Coronavirus

Lockerungen: Verhaltene Freude in der Wirtschaft

Die Bundesregierung will im Laufe des Februars mehrere Öffnungsschritte setzen. Lockerungen gibt es etwa bei der Sperrstunde in der Gastronomie und der 2-G-Pflicht im Handel. Die Freude darüber ist in den Bereichen Gastronomie und Handel jedoch verhalten.

Seit Samstag liegt der Öffnungsplan der Bundesregierung vor, der kommenden Samstag in Kraft tritt. Dann soll zunächst die Sperrstunde von derzeit 22.00 Uhr auf Mitternacht verlegt werden, Veranstaltungen sind dann auch mit 50 Personen wieder möglich, ab 12. Februar fällt dann auch die 2-G-Verpflichtung im Handel. Somit dürfen auch Ungeimpfte dann wieder überall hin einkaufen gehen.

Handel: „Viele kaufen mittlerweile bei Onlinehändlern“

Für den Sprecher des Kärntner Handels Raimund Haberl ein Lichtblick, aber noch lange kein Grund zur Freude: „Was natürlich ein Wermuthstropfen ist, dass die 2-G-Regel erst knapp in zwei Wochen aufgehoben wird. Weil viele Händler stehen mit dem Rücken zur Wand und verzeichnen teilweise Umsatzrückgänge von bis zu 70 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Also die warten bitter darauf, wieder alle Kunden bedienen zu dürfen.“

Man könne auch nicht davon ausgehen, dass mit dem Ende der 2-G-Regel sofort wieder Normalität einkehre, weil die Menschen schon CoV-müde sein. Viele Kunden bestellen mittlerweile bei Onlinehändlern: „Da sind sicher viele dabei die drauf gekommen sind, wie praktisch das ist. Es ist einfach keine einfache Zeit.“

Gastronomie: „Sperrstunde soll generell fallen“

Auch die Gastronomie begrüßt die Öffnungsschritte, allerdings zeigte sich Wirtesprecher Stefan Sternard über einige Entscheidungen verwundert: „Ich hätte mir erwartet, dass die Sperrstunde generell fällt. Vor allem, weil bei uns dann die 3-G-Regel bleibt was mich wundert. Ich nehme das nicht freudig zur Kenntnis.“ Die 3-G-Regel soll entweder überall oder nirgends gelten, so Sternad.

Kritik kommt auch von der FPÖ

In einer schriftlichen Stellungnahme kritisierten die Kärntner Freiheitlichen die von der Bundesregierung geplanten Lockerungen. Landesparteiobmann Erwin Angerer: „Die massiven Bedenken und Probleme des Kärntner Handels und der Kärntner Gastronomiebetriebe sowie des Tourismus bestätigen unsere Kritik am Öffnungs-Stufenplan der Regierung. Deshalb fordern wir die sofortige Aufhebung aller Maßnahmen und die Rücknahme des Impfzwangs."