Mit Graffiti beschmierte Zuggarnitur der ÖBB
ORF
ORF
Chronik

Sprayer während Ferien besonders aktiv

Graffitis auf Zügen sorgen auch im neuen Jahr wieder für hohe Reinigungskosten. Die ÖBB schätzen den Schaden auf mindestens 100.000 Euro. In der Ferienzeit nehmen die Fälle stark zu. Wer erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen, auch die Reinigunskosten werden zurückverlangt.

Auch wenn die Sprayer glauben, das ist Kunst – ist das wohl weit davon entfernt. Laut ÖBB ist das reiner Sachschaden. An die zehn Garnituren wurden alleine seit Weihnachten in Kärnten besprüht. Die Sprayer haben vorallem die Nahverkehrsgarnituren im Visier, aber auch Fernverkehrszüge sind betroffen. Auf unbesetzten Bahnhöfen haben die Sprayer in der Dunkelheit Zeit, die Garnituren zu beschmieren.

Graffiti auf Zügen

Graffitis auf Zügen sorgen auch im neuen Jahr wieder für hohe Reinigungskosten. Die ÖBB schätzen den Schaden auf mindestens 100.000 Euro.

ÖBB müssen Pönale zahlren

Oft sind auch die Fenster und Türschalter davon betroffen. Dann ist die ohnehin aufwändige Reinigung noch kostspieliger. Aber es kostet nicht nur die Reinigung Geld, es muss auch dem Land Kärnten eine Pönale gezahlt werden, sagt ÖBB Regionalmanager Reinhard Wallner: „Wir sind verantwortlich, Qualität zu liefern. Unsere Besteller verlangen von uns, dass wir unseren Kundinnen und Kunden saubere Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Auch das sind Kosten, die uns treffen.“

ÖBB Regionalmanager Reinhard Wallner
ORF
ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner

Vermeintliche Kunst ist Vandalismus

Auch wenn es keine Kunstwerke sind, aber die einzelnen Gruppen hinterlassen durch gewisse Zeichen ihre Handschrift. So gelang es auch schon, Täter auszuforschen. Ihnen werden neben Strafen auch die Reinigungskosten verrechnet, so Wallner: „Auch wenn manche glauben, dass das eine Verschönerung und ein Kunststil ist – es ist Vandalismus und strafbare Handlungen, die klarerweise mit der Härte des Gesetzes verfolgt werden.“

Immer wieder wurden Sprayern auch von den ÖBB Flächen – etwa unter Brücken oder auf Plakatwänden – zur Verfügung gestellt, um sich zu entfalten. Doch Züge haben eine eigene Anziehungskraft, weil sie mobil und nicht statisch seien, so Wallner: „Leider müssen wir in den letzten Jahren feststellen, dass die Anzahl der Graffiti-Vandalismus-Taten zunimmt.“

Mit Graffiti beschmierte Zuggarnitur der ÖBB
ORF

Polizei dokumentiert Fälle

2.000 Quadratmeter an Zugfläche werden in Kärnten pro Jahr beschmiert. Der Schaden geht in die hunderttausenden Euro. Jeder einzelne Fall wird von der Polizei genau dokumentiert. Die zuletzt beschmierten Garnituren gehen demnächst in die Reinigung und fallen in dann mehrere Tage im Linienverkehr aus.