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Chronik

Immer mehr Covid-Intensivpatienten

Die Zahl der Covid-Patienten in Kärnten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, ist am Donnerstag auf 60 gestiegen. Damit trat die letzte Stufe des Plans des Landes in Kraft. Auch wenn Kärnten in den Schulen den größten Anteil an Infektionen verzeichnet, bleibt der Präsenzunterricht.

In Kärnten stieg die Zahl der Menschen, die wegen Covid intensivmedizinische Betreuung brauchen, von Mittwoch auf Donnerstag um elf auf 60. Drei Menschen starben von Mittwoch auf Donnerstag an oder mit dem Coronavirus, damit gibt es 909 Todesopfer.

Immer mehr Covid-Intensivpatienten

Die Zahl der Covid-Patienten in Kärnten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, ist am Donnerstag auf 60 gestiegen. Damit trat die letzte Stufe des festgelegten Plans des Landes in Kraft. Das heißt, noch mehr Operationen müssen verschoben werden. In den Schulen verzeichnet Kärnten den größten Anteil an Infektionen.

Akutpatienten weiterhin versorgt

Die Intensivpatientinnen und Intensivpatienten sind auf ganz Kärnten verteilt, sagte der Leiter des Landespressedienstes, Gerd Kurath, am Donnerstag. Er betonte, dass Akutoperationen und Notfälle selbstverständlich weiterhin versorgt würden. Bei den nicht so dringenden Fällen werde es aber Verschiebungen und Einschränkungen geben.

Laut Primararzt Rudolf Likar sei die Lage sehr ernst. Auch das Personal sei mittlerweile an seiner Grenze angelangt: „Circa 30 Prozent der Covid-Patienten, die auf der Intensivstation liegen – es betrifft eher die Ungeimpften – sterben. Das ist natürlich auch eine Belastung, wenn du Patienten verlierst.“

Klagenfurt: Fünf OP-Säle reduziert

Die Intensivstationen seien nicht ganz am Limit, am Klinikum Klagenfurt etwa habe man fünf Operationssäle reduziert: "Das betrifft einer Reduktion von 25 bis 30 Prozent der operativen Leistung. Daher bekommen wir auch wieder Anästhesiepersonal für die Beatmungsplätze. So hoffen wir, dass wir in nächster Zeit noch über die Runden kommen. Wenn die Bevölkerung den Lockdown einhält und sich die Bevölkerung mehr impfen lässt hoffe ich, dass wir vor Weihnachten durchatmen können.“

Laut KABEG lasse sich nicht sagen, ob die Stufe fünf erstmals in der Pandemie erreicht worden sei, weil im vergangenen Winter infektiöse und nicht mehr infektiöse Patienten anders zählerisch erfasst wurden. Daher hinke der Vergleich. Dann seien auch neue Alarmstufen festgelegt worden. Die Zahl der Neuinfektionen betrug von Mittwoch auf Donnerstag 876. Insgesamt gab es 12.428 infizierte Personen in Kärnten. 332 Personen wurden in den Krankenhäusern behandelt, davon 60 auf Intensivstationen. Stationär in Normalbetten Behandelte gab es somit am Donnerstag 272, das ist ein Rückgang um drei Personen.

LH Kaiser: Anteil ungeimpfter Patienten viel höher

In der Fragestunde der Landtagssitzung antwortete Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) mit einem Überblick zu geimpften und ungeimpften Patienten in den Krankenhäusern. 332 Patienten werden derzeit in den Krankenhäusern betreut, 60 von ihnen auf den Intensivstationen. Von diesen 60 Intensivpatienten sind 23 bereits geimpft und 37 nicht geimpft.

Um diese Zahlen vergleichen zu können, müsse aber beachtet werden, dass die Gruppe der geimpften Personen (378.000) schon drei Mal so groß sei, wie die der Ungeimpften (125.000). Daraus ergibt sich, dass rechnerisch auf jeden geimpften Patienten auf der Intensivstation fünf ungeimpfte Patienten kommen.

Sechs Schulen, 112 Klassen geschlossen

Wie die Bildungsdirektion am Donnerstag meldete, sind derzeit 112 Klassen und sechs Schulen behördlich geschlossen. Insgesamt gibt es in Kärnten 386 Schulen mit über 3.600 Klassen.

Im Wochenbericht zeigt sich, dass die Rate der positiven Antigentests in Kärnten am größten ist. Von 110.045 Tests waren 555 Tests positiv, das sind 0,5 Prozent. Damit war im Durchschnitt eines von 200 getesteten Kindern positiv. Die geringste Rate an positiven Tests verzeichnen die Schulen in Niederösterreich mit 0,18 Prozent.

Auch bei den PCR-Tests verzeichnet Kärnten die höchste Quote an positiven Tests. Von 37.553 PCR-Tests waren 239 positiv das sind 0,64 Prozent. Damit waren rund zwei von 300 getesteten Kindern positiv.

Schulen bleiben offen, nächste Sitzung am Dienstag

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte: „Wir müssen alles tun, um Kinder und Jugendliche vor psychosozialen und pädagogischen Schäden zu schützen, die ein neuerlicher Schullockdown nach sich ziehen würde.“

Ab sofort gilt: werden innerhalb von drei Schultagen mindestens zwei Schülerinnen und oder Schüler positiv getestet, wird die Klasse für fünf Kalendertage in den ortsungebundenen Unterricht (distance learning) geschickt. Das ist das Ergebnis der heutigen Videokonferenz der Landesbildungsreferentinnen und -referenten mit Bildungsminister Heinz Faßmann. Kaiser verweist darauf, dass die Schülerinnen und Schüler seit Beginn der Pandemie bereits weit mehr als 30 Wochen lang keinen regulären Präsenzunterricht hatten.

Kommenden Dienstag werde es eine Neubewertung der Situation durch die Landesbildungsreferentinnen und -referenten geben. Aufrecht bleibt die Möglichkeit, dass Eltern ihre Kinder vom Unterricht in den Schulen entschuldigen. „Für diese Kinder und Jugendlichen müssen Schulen und Pädagoginnen und Pädagogen alternative Lern- bzw. Unterrichtsmöglichkeiten in angemessener Form schaffen, um pädagogische Nachteile so gut es geht zu verhindern“, so Kaiser abschließend.