Eingangsbereich VS viele Kinder, Direktorin
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Coronavirus

CoV: 95 Prozent kamen zum Unterricht

Die Schulen und Kindergärten sind im vierten Lockdown offen, es gibt Unterricht nach Stundenplan. Wer freiwillig zu Hause bleibt, wird entschuldigt, die Schüler müssen aber selbstständig Lernpakete abarbeiten. Rund 95 Prozent kamen in den Unterricht.

Schule oder nicht, das entscheiden diesmal die Eltern und nicht die Politik. Montagfrüh vor der Volksschule St. Ruprecht in Klagenfurt: Direktorin Iris Rehak und ihre Team versuchten Fragen von Eltern zu beantworten. Von 190 Schülerinnen und Schülern sind nur rund 50 gekommen. Vater Husnija Rokič sagte, es sei das Beste für seinen Sohn und es sei eine Entlastung für die Familie. So könne man normal zur Arbeit gehen. Direktorin Iris Rehak sagte, in einigen Klassen sei nur ein Schüler da, in manchen sind es fünf Schüler. Grundsätzlich seien sehr wenige gekommen.

Direktorin und Vater vor der VS
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Direktorin Iris Rehak versucht, Fragen zu beantworten

Wenige Schüler in der Volksschule

Sie müssen wie bisher dreimal wöchentlich zum CoV-Test und seit Montag auch im Unterricht Maske tragen. Für daheimgebliebene Kinder gibt es Lernpakete. „Bei Inzidenzen von 3.000 in dieser Schülergruppe ist es verantwortungslos, die Frage Präsenzunterricht ja oder nein in der Entscheidung der Eltern zu lassen,“ so die Direktorin.

Zeichnung spielende Kinder
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Wenige Schüler in der VS, fast alle sind in die MS gekommen

Gleich ums Eck in der Mittelschule St. Ruprecht sind am Montag fast alle Schüler gekommen. „Mir geht es damit gut, ich finde es auch toll, dass wir in die Schule gehen dürfen weil zu Hause kann ich nicht so gut lernen, ich muss das ja erklärt bekommen,“ sagte Erwin Abdul Medgidov. Und Niklas Ettrich sagte, solange die Schule offen hat und er normal hingehen kann anstatt alles am Computer machen zu müssen, was nicht immer gut funktioniert habe, sei er glücklich.

Übers Wochenende Vorbereitungen getroffen

Wie an vielen Schulen hat sich das Lehrerteam übers Wochenende auf alle Fälle vorbereitet. Birgit Lattacher, Direktorin der MS 12 St. Ruprecht-Klagenfurt, sagte: „Die Kinder bekommen, wie sie es brauchen ihre Materialien zugestellt oder werden online unterrichtet. Wir versuchen teilweise den Unterricht zu streamen und schauen, dass wir das so gut wie möglich über die Bühne bringen. Wir versuchen, für jedes Kind die richtigen Maßnahmen zu treffen damit wir kein Kind verlieren. Das ist uns besonders wichtig.“

Pädagogen fühlen sich im Stich gelassen

Schauplatzwechsel nach Gallizien. 15 Kinder wurden am Montag im Kindergarten betreut. Seit er im Oktober 2020 wegen Infektionsfällen kurzfristig schließen musste, wurden viele Maßnahmen verschärft. Eigenschutz sei für die Pädagoginnen trotzdem schwierig. Von der Politik fühlt man sich manchmal im Stich gelassen. Sunna Matschek, Leiterin des Kindergartens : „Es ist eigentlich sehr traurig weil wir keine Informationen von oben bekommen. Es wäre schön, wenn es mal eine Liste geben würde nach der wir arbeiten könnten. Abstand halten geht zum Beispiel im Kindergarten sehr schlecht.“

Kinder spielen im Garten eines Kindergartens
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Kinder im Kindergarten Gallizien

Unklare Vorgaben und Widersprüche

Zurück in den Schulen: Im Schnitt waren am Montag drei Viertel aller Schüler anwesend. Laut Angaben der Bildungsdirektion wurden am Montag rund 95 Prozent der Kärntner Schülerinnen und Schüler in Präsenz unterrichtet. Was den Schulen zu schaffen macht, sind unklare Vorgaben und widersprüchliche Aussagen. Stefan Sandrieser, Lehrer-Personalvertreter sagte: „Der Minister hat heute selbst im Ö3-Interview am Vormittag davon gesprochen für jene Kinder, die zu Hause sind, findet Distance Learning statt. Der Erlass sagt ganz was anderes, nämlich das Distance Learning nicht statt findet. Lauter Widersprüche, und das verunsichert alle.“ So wollen Schulen etwa weiter selbst entscheiden, ob sie in den kommenden Tagen Schularbeiten und Tests durchführen oder nicht.