Lehrer schreibt an die Tafel
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Schulen bleiben geöffnet

Wie das Bildungsministerium am Freitag mitgeteilt hat, bleibt der Stundenplan in den Schulen auch ab Montag im Lockdown mit Präsenzunterricht aufrecht. Auf Wunsch der Erziehungsberechtigten können Schüler aber auch zu Hause bleiben. Heftige Kritik an dem geplanten Präsenzunterricht kommt von den Lehrervertretern.

Weil ein Lockdown gilt, sollten die Kinder – wenn möglich – daheim betreut werden, sagt die Kärntner Bildungsdirektorin Isabella Penz. Vom Bildungsministerium heißt es, Schüler, die zu Hause bleiben, können sich bei den Lehrern über das Stoffgebiet informieren lassen, „ein flächendeckendes Distance learning findet nicht statt“. Falls die technischen Möglichkeiten bestehen, können Schülerinnen und Schüler eigeninitiativ auch virtuell am Unterricht teilnehmen, eine Verpflichtung dazu gibt es nicht. „Wenn es in einer Klasse Mikrofon und Kamera gibt, können die Kinder mit hören und mit schauen, Fragen stellen können sie allerdings nicht“, sagte Penz.

Bildungsdirektorin: „Bitte Druck heraus nehmen“

Schularbeiten und Tests sollten während des Lockdowns vermieden werden, heißt es vom Ministerium. Auch Penz appelliert an die Lehrer, den Druck heraus zu nehmen: „Es sind derzeit Eltern, Schüler und Lehrer sehr, sehr gefordert. Hier kann ich nur appellieren: Bitte nehmen Sie den Druck heraus.“

Kinder in Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittelschulen und Sonderschulen müssen zumindest einen Mund-Nasen-Schutz tragen, alle anderen Schüler und Lehrer eine FFP2-Maske. Zusätzlich wird in der Schule dreimal wöchentlich getestet. Gibt es einen Infektionsfall, müssen alle anderen Schüler in der Klasse fünf Tage lang täglich zumindest einen Antigentest durchführen.

LH begrüßt kombiniertes Modell

Begrüßt wurde die Regelung von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Es sei besonders wichtig gewesen, österreichweit einheitliche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu setzen und in puncto Schulen erreicht zu haben, dass bei dem kombinierten Modell „Präsenz und Distance Learning“ gewährleistet ist, dass alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig ob sie in der Schule oder daheim sind – den gleichen Lernstoff vermittelt bekommen.

Lehrergewerkschaft gegen Präsenzunterricht im Lockdown

Kritik kam von der Personalvertretung und Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und -lehrer in Kärnten. Vorsitzender Stefan Sandrieser sagte in einer Aussendung, schon wieder würden die Lehrer über die Medien informiert. Ein Erlass oder eine Verordnung liegt gegenwärtig nicht vor. Dazu gebe es widersprüchliche Informationen, etwa zum Distance Learning, zum Präsenz- oder Heimunterricht und zur Betreuung.

„Ein stattfindender Unterricht und die gleichzeitige Durchführung von Distance Learning oder Anpassung von Lernpaketen an individuelle Schulbesuchswünsche von Eltern ist undurchführbar und wird abgelehnt“, sagte Sandrieser. Sich entgegen dem für die Gesellschaft beschlossenen Lockdown täglich in geöffnete Schulen und zu erwartende volle Klassen zu stellen, werde strikt abgelehnt.

Sechs Schulen und 60 Klassen geschlossen

In Kärnten sind laut Bildungsdirektorin Penz derzeit sechs Schulen und insgesamt 60 Klassen geschlossen. Die meisten Infektionen gibt es bei den sechs- bis 14-jährigen.