Chronik

Baby nach Unfall tot: Geldstrafe für Vater

Ein Verkehrsunfall aus dem Vorjahr in Sachsenburg ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt aufgerollt worden. Angeklagt war ein 30-jähriger Tiroler, der mit seinem Pkw gegen ein entgegenkommenden Auto prallte. Die Lenkerin des anderen Wagens und das Baby des Tirolers starben. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.

Dem Mann, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt war, drohten am Donnerstag bis zu zwei Jahre Haft. Er wurde – nicht rechtskräftig – zu 3.120 Euro Geldstrafe verurteilt.

Prozess nach tragischem Unfall

Ein Verkehrsunfall aus dem Vorjahr in Sachsenburg ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt aufgerollt worden. Angeklagt war ein 30-jähriger Tiroler, der mit seinem Pkw gegen ein entgegenkommenden Auto prallte. Die Lenkerin des anderen Wagens und das Baby des Tirolers starben. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.

Keine Erinnerung an Unfall

Er selbst habe keine Erinnerung mehr an den Unfall, sagte der Angeklagte aus. Nur, dass seine Tochter nicht mehr reagiert habe, als er wieder zu sich kam und nach hinten zum Kindersitz griff. Im Gerichtssaal herrschte am Donnerstag große Betroffenheit, als der gebürtige Bosnier die Momente nach dem Unfall schilderte. Wie er im Wrack eingeklemmt war und die Feuerwehrsirenen hörte. Dass bei dem Frontalzusammenstoß auch das Leben der anderen Lenkerin ausgelöscht worden war, sei ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst gewesen.

50-Jährige starb in Unfallwrack

Am 24. August kurz nach 6.00 Uhr war die Familie aus Kitzbühel auf der Drautalstraße aus dem Urlaub auf dem Weg nach Hause. Kurz nach Obergottesfeld kam es zum Unfall. Der 30 Jahre alte Familienvater kam mit dem Wagen in einer langgezogenen Rechtskurve auf die andere Fahrbahnseite und prallt dort ungebremst gegen ein entgegenkommendes Auto. Dessen 50 Jahre alte Lenkerin aus Steinfeld, eine Familienbetreuerin, die mit ihrem Kleinwagen unterwegs zur Arbeit war, starb noch im Wrack. Ihr Auto wurde durch die Wucht des Aufpralls über die Leitschienen katapultiert.

Tödlicher Verkehrsunfall Sachsenburg
ORF
Die Unfallstelle bei Sachsenburg

Kind starb im Krankenhaus

Auch das Tiroler Fahrzeug, ein großer BMW, wurde völlig zerstört. Nicht nur der 30 Jahre alte Lenker, sondern auch seine Frau und die sechs Monate alte Tochter auf dem Rücksitz wurden schwerst verletzt. Das Baby wurde noch gemeinsam mit dem Vater mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Einen Tag später starb das Mädchen an den schweren Kopfverletzungen.

Gutachten: Kein Zweifel an Fahrfehler des Lenkers

Warum der 30-Jährige bei Sachsenburg plötzlich auf die Gegenfahrbahn fuhr, lässt sich heute nicht mehr sagen. Laut Gutachten bestehe aber kein Zweifel, dass es sein Fahrfehler gewesen sei. Sekundenschlaf wäre eine Möglichkeit, so der Verteidiger, doch auf der Fahrt aus dem Familienurlaub, habe es mehrmals Pausen gegeben. Er sei extra aus Bosnien in der Nacht losgefahren, damit die Kleine auf dem Rücksitz schlafen könne, sagte der 30-Jährige aus. Alle Fahrzeuginsassen seien angegurtet gewesen.

Der 30 Jahre alte Mann wurde zu einer Geldstrafe in der Höhe von 3.120 Euro verurteilt. Staatsanwaltschaft und Verteidiger gaben keine Erklärung ab, das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig.