Gesundheit

Demenztag: 10.000 Betroffene

In Kärnten leben 10.000 Menschen mit unterschiedlichen Formen von Demenz, österreichweit sind es in etwa 130.000. Eine noch größere Zahl von Angehörigen und Pflegenden ist täglich mit der „Krankheit des Vergessens“ konfrontiert. Am Dienstag ist Welt-Alzheimertag. Das Land Kärnten bietet Angehörigen und Betroffenen Hilfe an.

Demenz ist nicht nur für die Betroffenen belastend, sondern besonders auch für die Angehörigen. Immer wieder werden die Betroffenen abgängig und müssen gesucht werden. Eine 24 Stunden Pflege ist teuer. Je höher die Pflegestufe des Betroffenen ist, desto mehr wird auch bezahlt.

Pflegestufe: Jede zweite Klage erfolgreich

Wer das Gefühl hat, dass ein Betroffener von einem Mediziner der Pensionsversicherungsanstalt falsch beurteilt worden ist, kann sich an die Arbeiterkammer wenden. Dort liegen hunderte Beschwerden pro Jahr auf.

Die Rechtsexperten raten, die Einstufungen bei einer ausreichenden Begründung jedenfalls mit einer Klage zu bekämpfen. Die Klage ist kostenlos und in jedem zweiten Fall erfolgreich.

Hilfe für Angehörige

Viele wollen ihre Lieben zuhause pflegen, auch wenn das oft sehr schwierig für die Angehörigen ist. Die Pflege zuhause kommt auch dem Gesundheitssystem zugute, zumal Pflegekräfte in den Heimen fehlen.

Das Land versucht, mit Vorträgen in den Gemeinden, Hilfe für Angehörige anzubieten. Auch sogenannte Pflegestammtische in fast allen Gemeinden werden organisiert. In rund der Hälfte der 132 Kärntner Gemeinden sind auch Pflegekoordinatoren für Angehörige da.

Pflegekoordinatoren kommen auch ins Haus

Viele Fragen der Angehörigen sind zu beantworten. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, das Ziel sei es, dass diese Pflegekoordinatoren direkt an die Betroffenen herantreten: „Das kann bei Pensionistenvereinen sein, bei Gesprächen in den Gemeinden oder sie kommen auch ins Haus, um zu beurteilen, wo es Hilfestellung braucht.“

Und auch immer mehr Ehrenamtliche sind für demente Menschen da, sagte Prettner, etwa wenn es um Hilfe durch einen Fahrtdienst zum Einkaufen geht, oder wenn es um einen Spaziergang geht. „Da gewinnen wir zunehmend mehr ehrenamtliche Personen, die bereit sind, solche Tätigkeiten zu übernehmen.“ Ziel sei es, so die Gesundheitsreferentin, in allen Gemeinden Angebote zu haben.