Derzeit sind 1.550 Flüchtlinge in Kärnten im Rahmen der Grundversorgung untergebracht, davon etwa 1.200 in Landesquartieren. Diese Zahl ist noch weit entfernt von jener im Jahr 2015 als die Flüchtlingskrise ihren Höhepunkt erreicht hat, sagte Barbara Roschitz, die Flüchtlingsbeauftragte des Landes Kärnten: „Zu den Spitzenzeiten haben wir in Kärnten 5.500 Personen versorgt. Wir haben 165 Standorte betrieben, im Moment betreiben wir knapp 60. Man sieht einen deutlichen Rückgang aus dieser großen Fluchtbewegung, haben aber natürlich eine gewisse Anzahl, die noch zu betreuen ist.“
Bis zu 50 Menschen werden pro Monat aufgegriffen
Auch Rainer Dionisio von der Landespolizeidirektion sagte, die Situation sei stabil: „Das bedeutet, dass wir 30 bis 50 Menschen im Monat aufgreifen, die sich illegal im Bundesgebiet aufhalten. Das entspricht den Zahlen der Vorjahre. Das heißt, wir bemerken derzeit keinen Anstieg der Aufgriffszahlen.“
Die 35 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die am Freitag im Bundesquartier in Ledenitzen erwartet werden, werden von der Bundesagentur versorgt und betreut. Diese Betreuung umfasst mehrere Bereiche, so Roschitz: „Da geht es um die Unterbringung und Versorgung, die medizinische Versorgung aber auch um Tagesstrukturen, um Deutschkurs-Möglichkeiten bis hin zu Schnupperlehren und Praktika, gegebenenfalls auch um Patenschaften mit heimischen Familien.“ Schon in der Vergangenheit hätten sich immer wieder Patenschaften mit Familien in Kärnten ergeben, so Roschitz.
Diskussion um weiteres Quartier
Neben dem Standort in Ledenitzen, der am Freitag aktiviert wird, betreibt der Bund derzeit in Kärnten zwei Quartiere, das Verteilerquartier in Ossiach und ein Quartier in Villach Lang-Auen. In Diskussion war zuletzt, ob Marwiesen bei Paternion aktiviert wird. Hier gibt es laut Barbara Roschitz derzeit allerdings keinen konkreten Zeitplan.