Die grau-grünen Polsterpflanzen mit ihren lilafarbenen Blüten sind besonders jetzt im Hochsommer eine Pracht. Wer ein wenig vom Duft des Sommers einfangen möchte, schneidet die Blütenstiele und macht daraus einen Lavendelkolben. Kräuterpädagogin Sonja Majtan schwärmt vom Lavendel, er sei fürs Auge schön, dufte wunderbar und sei pflegeleicht.

Lavendelduft konservieren
Den Duft kann man jetzt im Sommer einfangen: „Es gibt viele Möglichkeiten, Lavendelduft zu konservieren. In Form von Öl, Tee oder getrocknet in Säcken. Eine wunderschöne Form sind die Lavendelkolben.“ Diese Art, den Lavendel zu binden, ist eher selten. Majtan sagt, man verwende dafür den gesamten Lavendel, Blüte und Stiel und mit einem Satinband bebunden und flechte das Band in die Stängel. Mit Übung werden die Kolben auch groß und eignen sich als dekorative Geschenke.
Lavendel stammt aus dem Mittelmeeraum, so Sonja Majtan. Die Mönche brachten ihn dann in die Klostergärten. Heute findet man ihn überall, sogar auf Friedhöfen. Man vergesse oft aber darauf, dass er nicht nur schön sei, sondern auch eine uralte Heilpflanze, so Majtan. Er sei schlaffördernd und beruhigend, desinfizierend und keimtötend, außerdem wundheilend. Auch heute werde er noch verwendet.

Wirkt gegen Insekten
Kleine Sackerln mit getrockneten Lavendelblüten werden gerne in Kästen gelegt, denn sie wirken gegen Ungeziefer. Man könne auch versuchen, Lavendelöl gegen Gelsenstiche, Wespen und Zecken einzusetzen. Sie mögen die ätherischen Öle nicht. Falls man gestochen werde, lindere Lavendel den Juckreiz und heile. Geerntet wird der Lavendel, wenn er in voller Blüte steht, auch wenn sie selbst den Lavendel gerne als Bienen- und Schmetterlingsweide stehenlasse, so die Kräuterexpertin. Majtan gibt ihr Wissen auch weiter, zum Beispiel in Workshops beim Kärntner Freilichtmuseum in Maria Saal.