Polizeistreife in der Nacht
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Chronik

Gewalt gegen Polizisten steigt

Die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten nimmt zu. Es reicht von wüsten Beschimpfungen über Fußtritte bis zu Faustschläge. Erst am Dienstagabend wurde eine Polizistin verletzt, nur ein Fall von mehreren in letzter Zeit. In der Pandemie nahmen die Aggressionen zu.

Auch der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft in Kärnten befindet sich nach einem Angriff vor einigen Tagen im Krankenstand. Dietmar Quantschnig beobachtet seit Längerem diese Zunahme an Gewalt: „Das ist ein Trend, der sich traurigerweise seit Jahren verstärkt, offenbar geht es von Jugendlichen aus, die erhöhtes Aggressionspotenzial, vor allem in Gruppen, zeigen.“

Polizeisprecherin Lisa Sandrieser
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Polizeisprecherin Lisa Sandrieser

Häufung in den letzten Wochen

Eine mögliche Ursache für die Gewaltbereitschaft sei auch jugendlicher Leichtsinn in Kombination mit Alkohol, sagt Polizeisprecherin Lisa Sandrieser. „Was wir tagtäglich bemerken ist, dass der Respekt der Bevölkerung gegenüber der Polizei nachgelassen hat.“

Generell würden Polizistinnen und Polizisten für gefährliche Situationen in Einsatztrainings vorbereitet, sagte die Polizeisprecherin. Auch wenn in den letzten Wochen vermehrt solche Angriffe publik wurden, ein Blick in die mehrjährige Statistik zeigt, dass solche Vorfälle in Summe weniger wurden; sagte Sandrieser. In den letzten Wochen habe es einige Fälle gegeben, die Zahlen der letzten zwei oder drei Jahre zeigen aber, dass die Fälle abnehmen.

Mehr Gewalt gegen Polizisten

Die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten nimmt zu. Es reicht von wüsten Beschimpfungen über Fußtritte bis zu Faustschläge. Erst am Dienstagabend wurde eine Polizistin verletzt, nur ein Fall von mehreren in letzter Zeit. In der Pandemie nahmen die Aggressionen zu.

Personal und Strafen als mögliche Lösung

Während und nach der CoV-Zeit wird aber ein gestiegenes Aggressionspotenzial registriert. Für Gewerkschafter Quantschnig sei genügend Personal der Schlüssel, um solchen Problemen vorzubeugen. Streifen, aber auch die Bezirksstellen, müssten in ausreichender Stärke besetzt werden. Der Gewerkschafter sieht aber auch die Justiz in der Verantwortung: „Man sollte überlegen im Sinn einer Generalprävention entsprechende Strafen auszusprechen.“

Nur so könnte einer Gewaltbereitschaft entgegengewirkt werden, sagte Quantschnig. Weiterhin müsste auch laufend neues Personal ausgebildet werden, um altersbedingte Abgänge kompensieren zu können, so der Gewerkschafter.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte, die Politik habe sich „bedingungslos vor die Polizistinnen und Polizisten zu stellen“. Jegliche Form von Angriffen auf Polizisten sei in keiner Weise zu tolerieren oder zu akzeptieren.