Christophorus 11 Notarzthubschrauber von vorne
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Chronik

Drei Tote bei Alpinunfällen

Nach dem tödlichen Unfall einer Kletterin am Samstag in der Schobergruppe sind am Sonntag zwei weitere Bergsteiger in den Kärntner Bergen ums Leben gekommen: Ein 66-jähriger Italiener, der seiner Begleiterin beim Klettern Hilfe kommen wollte und ein 73-Jähriger, der 40 Meter abstürzte.

Der 73-jährige Mann aus dem Bezirk Spittal an der Drau unternahm am Sonntag gemeinsam mit einer 40-jährigen Bekannten eine Wanderung auf den 2.498 Meter hohen Salzkofel im Gemeindegebiet von Sachsenburg (Bezirk Spittal an der Drau). Gegen Mittag befanden sich die Wanderer gerade im Abstieg vom Gipfel in Richtung Salzkofelhütte, als der 73-Jährige kurz nach einer steilen und ausgesetzte Stelle vermutlich auf einer nassen Steinplatte ausrutschte. Er stürzte über felsdurchsetztes Wiesengelände ab und kam nach ca. 30 bis 40 Metern zu liegen. Die Begleiterin bemerkte den Absturz, war jedoch zu weit entfernt, um den Abstürzenden noch festhalten zu können.

Bergretter zufällig vor Ort

Bergretter befanden sich ebenfalls auf dem Weg, sahen das Unglück und eilten zu Hilfe. Der Notarzt des Notarzthubschraubers C7 konnte nur mehr den Tod des 73-Jährigen feststellen. Die Frau blieb unverletzt. Die Bergung des Verunfallten erfolgte mittels Tau durch den Polizeihubschrauber. Im Einsatz waren neben der Polizei, sieben Mann der Bergrettung Kolbnitz, der Notarzthubschraubers C7 und der Polizeihubschrauber Libelle.

Italiener auf Klettersteig unterwegs

Ein 66-jähriger Italiener war am Sonntagvormittag mit seiner 42 Jahre alten Begleiterin, ebenfalls aus Italien, auf dem Klettersteig „Oberst Gressel Gedenksteig“ unterwegs. Der Klettersteig führt vom Plöckenpass auf die Cellonschulter in der Gemeinde Kötschach-Mauthen (Bezirk Hermagor). Beide Kletterer waren bergerfahren und mit geeigneter Kletterausrüstung gesichert auf dem Klettersteig unterwegs. Beim Aufstieg ging der Mann voraus.

Auf nassem Felsen abgerutscht

Als seine Begleiterin aufgrund eines einsetzenden Gewitters auf dem nassen, felsigen Untergrund nicht mehr vorwärts konnte, wollte der 66-Jährige zu ihr absteigen. Er hängte sich vom Sicherungsseil aus, rutschte aber auf einer nassen Felsplatte ab und stürzte mehrere Meter in felsiges Gelände ab. Ein weiterer Kletterer aus Italien, der mit zwei Begleitern ebenfalls dort aufstieg, dürfte den Unfall beobachtet haben. Er setzte einen Notruf ab.

Unterkühlte Begleiterin mit Hubschrauber geborgen

Beim Eintreffen der Polizeistreife am Plöckenpass war bereits der italienische Rettungshubschrauber im Bergeeinsatz. Der Verunglückte wurde vom italienischen Rettungsteam erstversorgt und schließlich vom Rettungshubschrauber geborgen und nach Italien gebracht. Seine schwer geschockte und unterkühlte Begleiterin wurde vom angeforderten Rettungshubschrauber C7 geborgen und anschließend vom italienischen Rettungsdienst am Plöckenpass übernommen.

Retter aus Italien und Österreich im Einsatz

Über den italienischen Bergrettungsdienst erging später die Mitteilung, dass der 66-Jährige an seinen schweren Verletzungen gestorben sei. Der Bergsteiger, der den Unfall angezeigt hatte, stand ebenfalls unter Schock. Er wurde vom C7 aus dem Klettersteig geborgen. Seine Begleiter wurden von Mitgliedern der Bergrettung Kötschach-Mauthen über den Normalabstieg zum Plöckenpass begleitet.

Im Einsatz standen die Bergrettung Kötschach-Mauthen, der Polizeihubschrauber Libelle, der Notarzthubschrauber Christophorus 7 und die Polizei Kötschach-Mauthen, sowie die italienische Guarda di Finanza, die italienische Bergrettung und der italienische Notarzthubschrauber.