Mehr als hundert nordamerikanische Schmuckschildkröten muss Happ in einem Becken in ihrem Reptilienzoo unterbringen – getrennt von den heimischen Wasserschildkröten. Jede Woche kommen neue dazu. Privatleute kaufen die Schildkröten, wenn sie zwei Zentimeter klein, süß und bunt sind. Wenn sie wachsen, sind sie mit bis zu 30 Zentimetern untragbar für jedes private Terrarium, sagte Happ.
Ausbruchssicheres Biotop für Schildkröten
Die nordamerikanische Schmuckschildkröte bedroht heimische Tierarten und darf nicht in die EU eingeführt werden. Im Reptilienzoo Happ gibt es viele der Tiere. Für sie wurde ein ausbruchssicheres Biotop gebaut.
Bei den Tieren besteht Fluchtgefahr. Sie können sogar den Winter überleben und gefährden heimische Tierarten. „Sie haben bei uns keine natürlichen Feinde und fressen unsere geschützten Amphibien“, sagte Happ. Weil sie einen langen Winter überstehen müssen, sind die Schildkröten wahre Fressmaschinen.
Eigene Biotop für die Schildkröten
Happ baute auf ihrem eigenen Grund so etwas wie ein Sicherheitsbiotop. Einen Teich mit Holzzaun, über den die Schildkröten nicht klettern können. Die Stadt und Tierliebhaber finanzierten das Projekt mit. Doch die Schmuckschildkröten übersiedeln will die Reptilienexpertin derzeit nicht, denn „irgendjemand schüttet Grasschnitt in den Teich, schüttet Benzin hinein und ich wage es nicht, die Tiere hinein zu tun“, sagte Happ. Sie sagte, dass das nur ein Tierfeind mache.
Kameras wurden manipuliert
Auch die Überwachungskameras wurden manipuliert und abgeschaltet. Der extra gebaute Teich mit spezial Lärchenzaun bleibt vorerst leer. Man könnte einen Wächter holen, der Tag und Nacht auf den Teich aufpasst. „Vielleicht findet sich ein Pensionist“, scherzte Happ.
Wenn das jemand machen will, gibt es allerdings ein Problem, er müsste sich vom Wasser fernhalten. Wenn die nordamerikanischen Schmuckschildkröten im Teich sind, herrscht Badeverbot. Weil die Tiere, die 75 Jahre alt werden können, scharfe Zähne haben und ziemlich bissig sind.