Jugendliche feiern auf einem Parkplatz Party
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Chronik

Parkplätze als neue Partylocation

Wenn die Lokale um 22.00 Uhr schließen, werden neuerdings Parkplätze zu Partylocations der Jugend. Laut Behörden verlaufen die Treffen meist geordnet, die Polizei kontrolliert aber die CoV-Regeln. Die Politik zeigt Verständnis nach der langen Zeit der Einschränkungen.

Wie am vergangenen Samstag treffen sich die Jugendlichen kärntenweit auf großen Parkplätzen, beispielsweise vor einem großen Möbelmarkt in Klagenfurt. In einigen Kärntner Medien war hier von bis zu 3.000 Feiernden die Rede. Das stimme so nicht, heißt es von der Kärntner Polizei, die von knapp 1.000 Nachtschwärmern ausgeht. Die Situation sei immer unter Kontrolle gewesen, sagte Pressesprecherin Lisa Sandriesser. Es seien Kollegen vor Ort gewesen und haben vor allem den Dialog gesucht.

Jugend feiert nach Sperrstunde auf Parkplätzen weiter

Es ist ein neues Phänomen in der Kärntner Partyszene. Wenn die Lokale – nach den derzeit geltenden Corona-Vorschriften der Bundesregierung – um 22 Uhr ihre Türen schließen, treffen sich Jugendlichen zu hunderten auf Parkplätzen und feiern dort weiter. Laut Polizei verlaufen diese Partys aber weitestgehend gesittet – seitens der Politik sind derzeit keine Konsequenzen angedacht.

Nur wenige Anzeigen

Der Polizei falle auf, dass sich solche Versammlungen auf Parkplätzen häufen. Grundsätzlich seien sie bisher aber sehr geordnet abgelaufen und die Zahl der Anzeigen halte sich in Grenzen. Für die Situation, dass solche Parkplatzpartys zur Gewohnheit werden, habe man seitens der Polizei ein Konzept ausgearbeitet, so Sandriesser. Man werde verstärkt die Hotspots beobachten und darauf achten, dass die Regeln eingehalten werden.

Kaiser: Auf den letzten Metern…

Auch seitens der Politik seien derzeit keine Konsequenzen angedacht, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das Vorgehen der Polizei trage sicher dazu bei, dass es zu keinen Eskalationen komme. Er appelliert an die Jugend, die sich bisher so gut verhalten habe, sich auch auf den letzten Metern der Pandemie noch an die Vorschriften halten.

Der Landeshauptmann zeigte Verständnis für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich nach monatelangem Lockdown nach einem Stückchen Freiheit sehnen. Er sei am Samstag nach einer Theaterpremiere selbst durch Klagenfurt spaziert, natürlich wollen die jungen Leute feiern, viele hätten einander lange nicht gesehen. Die Erwachsenen sollen Verständnis haben, sagte Kaiser.