Betrunkener Mann mit Wodkaflasche
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Gesundheit

Mehr Alkoholkonsum wegen CoV-Krise

In Kärnten gibt es etwa 28.000 alkoholkranke Menschen. Das entspricht etwa fünf Prozent der Bevölkerung ab dem Alter von 15 Jahren. 90.000 Kärntnerinnen und Kärntner haben ein problematisches Trinkverhalten, das nur allzu leicht zu Alkohol-Abhängigkeit und Sucht führen kann. Und die CoV-Pandemie trug dazu bei, dass immer mehr Menschen immer öfter Alkohol trinken.

Bei einer Pressekonferenz anlässlich der Dialogwoche Alkohol wurde darauf aufmerksam gemacht, dass vor allem die lange Dauer der Pandemie zu mehr Alkoholkonsum geführt hat. Besonders gefährdet sind die 50- bis 60-Jährigen. Einer von fünf Menschen aus dieser Altersgruppe trinkt in einem Ausmaß, das eindeutig gesundheitsgefährdend ist, sagte Eveline Kriechbaum-Wladika von der Suchtprävention Kärnten: „Risikoarmer Konsum ist, wenn man Pausen einlegt. In der Woche mindestens zwei Tage auf Alkohol verzichtet und während des Jahres mehrere zweiwöchige Pausen einlegt. Wichtig ist auch die Menge, die man trinkt. Die Tagesempfehlung für Frauen ist ein bisschen geringer als die für Männer. Für Frauen ist es ein Achterl Wein oder ein kleines Bier. Und für die Männer ist es nicht mehr als ein Viertel Wein oder ein großes Bier. Und immer die alkoholfreien Tage mit bedenken.“

Pandemie: Jeder Dritte trinkt mehr

Internationale Studien besagen, dass jeder Dritte mehr Alkohol konsumiert, als vor der Coronavirus-Pandemie. Die Gründe sind vielfältig, sagte Renate Clemens-Marinschek, die ärztliche Leiterin des Krankenhauses der Diakonie de La Tour: „Einer der Hauptgründe ist Langeweile, ist soziale Isolation, zunehmende Einsamkeit, zunehmender sozialer Rückzug.“

Dann gebe es natürlich auch das Gegenteil: „Zunehmender Stress durch Homeoffice und Betreuung der Kinder, beengter Raum, in dem man zusammen lebt, das Aufbrechen von Konflikten in den Familien. Und eine ganz große Risikogruppe sind Menschen, die schon vor der Pandemie psychische Probleme hatten, wie Angststörungen oder Depressionen.“

Land bietet Hilfestellungen an

Die erfreuliche Nachricht ist, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl der Jugendlichen, die wöchentlich Alkohol trinken, kontinuierlich zurück ging. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Immerhin gab jeder dritte 14-Jährige im Land in einer Studie an, schon einmal eine Rauscherfahrung gemacht zu haben.

Das Land Kärnten bietet verschiedene Hilfestellungen an, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Deshalb ist es ganz wichtig auch unsere Beratungen anzubieten. Wir haben diesbezüglich sehr viele auch in den Bezirken verankert. Und was mir persönlich wichtig ist, ist der Ausbau unseres Therapieangebots, weil es gibt ganz gute Erfolge im ambulanten Bereich, sich von dieser Krankheit befreien zu können.“

Auch Radio Kärnten steht die nächste Woche ganz im Zeichen der Dialogwoche Alkohol. Jeden Tag kommen in der Früh Experten zu Wort und am Freitag kommender Woche gibt es am Nachmittag eine Experten-Stunde zu diesem Thema.