Lego-Bauteile
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Chronik

23-Jähriger wegen Betrugs mit Lego angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Graz hat Anklage gegen einen 23 Jahre alten Klagenfurter erhoben. Er muss sich wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs mit Lego-Bausteinen, Urkundenfälschung und Gläubigerbegünstigung verantworten.

Der 23-jährige soll von Juli 2019 bis Oktober 2020 Lego-Bausteine über das Internet verkauft und dann aber nur Sand geliefert haben. Es soll über 300 Geschädigte geben, der Schaden beträgt mehr als 523.000 Euro. Zudem nahm er es offenbar selbst mit den Zahlungen nicht genau: Er soll laut Anklage Bausteine aus Tschechien im Wert von rund 37.000 Euro bestellt, aber nicht bezahlt haben. Raten von zwei Krediten sind offen, ebenso wie 14.000 Euro für Postdienstleistungen, rund 15.000 Euro für Regalsysteme oder auch rund 5.000 Euro für eine Küche. Den Großteil seiner Betrügereien dürfte er aber mit den Bausteinen gemacht haben.

Im Dezember 2020 ging sein Geschäft in Klagenfurt pleite. Dennoch soll er ausgewählte Gläubiger noch mit Geldern bedient haben. Er selbst gab zunächst an, dass Fehlkalkulationen aber auch die Löschung seines Unternehmens von einer internationalen Online-Plattform ohne Vorwarnung der Grund für die Zahlungsprobleme seien. Grund für die Löschung war demnach, dass von der Plattform der parallel geführte stationäre Handel nicht gewünscht worden sei. Nach der Löschung seien die Umsätze von einem Tag auf den anderen weggebrochen.

U-Haft abermals verlängert

Die Anklage ist noch nicht rechtswirksam. Dem 23-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung. Laut Hansjörg Bacher, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, wurde die U-Haft über den Beschuldigen nun abermals verlängert. Der Prozess dürfte in Klagenfurt stattfinden, könnte aber auch noch wegen möglicher Befangenheit an ein anderes Gericht abgetreten werden. Bereits die Ermittlungen waren von der Staatsanwaltschaft in Graz statt jener in Klagenfurt geführt worden.