Lego-Bauteile
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Chronik

Lego-Betrug: Händler insolvent

Ein 23-jähriger Klagenfurter Spielzeughändler, gegen den die Staatsanwaltschaft Graz wegen Betrugs ermittelt, ist pleite. Am Landesgericht Klagenfurt wurde am Dienstag das Verfahren eröffnet. Der Mann soll Lego-Bausteine in die ganze Welt verkauft, aber nie geliefert haben.

Die Passiva belaufen sich demnach auf 476.200 Euro, dem stand Vermögen im Umfang von 38.700 Euro gegenüber, so der Kreditschutzverband von 1870. 48 Gläubiger und vier Dienstnehmer waren von dem Konkurs betroffen. Der Schuldner nannte Fehlkalkulationen aber auch die Löschung seines Unternehmens von einer internationalen Online-Plattform ohne Vorwarnung als Grund für die Zahlungsprobleme. Grund für die Löschung war demnach, dass von der Plattform der parallel geführte stationäre Handel nicht gewünscht worden sei. Nach der Löschung seien die Umsätze von einem Tag auf den anderen weggebrochen.

Sand statt Lego-Bausteine verschickt

Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, verwies angesichts der Erklärung gegenüber der APA auf den Ermittlungsgegenstand: Der Verdächtige habe Plastik-Bausteine eines namhaften Herstellers in alle Welt verkauft, in den versendeten Paketen waren aber keine Steine. Oft sei Sand darin gewesen mit dem gleichen Gewicht, damit die Frachtpapiere stimmen.

U-Haft wurde verlängert

Laut Bacher wurde die Untersuchungshaft über den 23-Jährigen am Montag verlängert. „Der Tatverdacht ist nach wie vor da.“ Der Mann sei zum Teil geständig. „Ab einem gewissen Zeitpunkt gibt er betrügerische Handlungen zu.“ Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Auswirkungen auf das Strafverfahren habe der Konkurs nicht, der laufe nebenbei am Zivilgericht in Klagenfurt. Allerdings werde man wohl die Konkursakten anfordern, bei den Gläubigern könnte es sich um Opfer im Strafverfahren handeln.