Fläschchen mit Pfizer-Impfstoff
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Chronik

Impfstoffe nicht mischen

In Deutschland gibt es Patienten, die bei ihren beiden Impfungen gegen das Coronavirus verschiedene Impfstoffe verabreicht bekommen haben. So könne die erste Impfung etwa mit dem Impfstoff von AstraZeneca erfolgen, die zweite dann mit Biontech/Pfizer. Heimische Experten warnen vor einer solchen Mischung.

Die momentan von der EU zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 unterscheiden sich voneinander, denn es handelt sich entweder um Vektorimpfstoffe (AstraZeneca, Johnson & Johnson) oder genbasierte Impfstoffe, also mRNA-Impfstoffe (Biontech/Pfizer, Moderna). Somit ist auch die Funktionsweise eigentlich unterschiedlich – mehr dazu in So funktionieren die Impfstoffe (ORF.at; 1.2.2021).

Schachtel für AstraZeneca Ampullen
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Der Impfstoff von AastraZeneca wurde in Deutschland bereits mit dem von Biontech/Pfizer gemischt

Heimischen Infektionsexperten skeptisch

Trotz des Unterschieds haben Ärzte in Deutschland bereits für die erste und zweite Impfung eines Patienten unterschiedliche Impfstoffe verwendet und das auch publiziert. Sie haben Patienten, die zur Erstimpfung AstraZeneca injiziert bekommen haben, als Zweitdosis nach einigen Wochen Biontech/Pfizer verabreicht. Das stößt bei den heimischen Infektionsexperten auf Skepsis.

Er persönlich halte das für eine sehr unglückliche Diskussion, die vorwiegend aus Deutschland komme, sagte der Infektionsexperte der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG), Jörg Weber. „Auch wenn das Robert Koch Institut sagt, man kann den Impfstoff wechseln, ich würde es nicht tun und ich würde es auch niemandem raten, das zu tun.“

Jörg Weber, Infektionsexperte der KABEG
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Der Infektionsexperte der KABEG, Jörg Weber

Genug gleicher Impfstoff für 1. und 2. Impfung

Nachdem AstraZeneca immer wieder Lieferschwierigkeiten hat, stellt sich für viele geimpfte Menschen die Frage, was mit ihrer Zweitimpfung ist. Die Impfkampagne sei in Österreich aber vernünftigerweise so geplant, dass für jeden Menschen, der mit einem Impfstoff geimpft wird, der gleiche Impfstoff für die Zweitimpfung zur Verfügung steht.

„Das hat man nicht zum Spass gemacht, sondern deshalb, weil die Impfstoffe genau in dieser Form sehr genau untersucht wurden“, sagte Weber: „Wenn man dem Prinzip der Sicherheit folgt, dann bleibt man bei dem Impfstoff.“

Mitarbeiterin mit Pipette
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Im Labor werden die Testergebnisse ausgewertet

Impfung muss voraussichtlich aufgefrischt werden

Momentan deuten die Untersuchungen darauf hin, dass auch die Schutzimpfung gegen Covid-19 aufgefrischt werden muss. Einer der Gründe sind die vielen Mutationen. In welchen Abständen die Auffrischungsimpfungen stattfinden sollten, wird in zahlreichen Studien gerade geprüft.