Leere Sessel und Schulbänke vor Tafel
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Bildung

Schüleraustausch zum dritten Mal verschoben

Es hätte ein Auslandsaufenthalt werden sollen, der Kärntner Schülerinnen und Schülern sowie Lehrlingen wertvolle Erfahrungen bietet. Doch coronavirusbedingt wird die Umsetzung eines grenzübergreifenden Interreg-Projektes im Bildungsbereich zum dritten Mal verschoben.

Noch vor Ostern wäre es los gegangen für die Schülerinnen und Schüler aus berufsbildenden höheren Schulen – wie HAK, HTL und WIMO. 14 Tage lang hätten sie in Friaul Julisch Venetien berufspraktische Erfahrungen sammeln sollen. Je nach Schultyp und Ausbildungsschwerpunkt wurden Praktikumsstellen vermittelt, sagte Projektleiterin Doris Karli von der Bildungsdirektion: „Es geht um Sprache, um interkulturelle Kompetenz, um Teamfähigkeit. Dadurch kommt es auch dazu, dass die Bekanntheit der Unternehmen bei uns in Kärnten gesteigert wird und dass sie für die Zukunft schon hochqualifizierte möglicherweise künftige Mitarbeiter finden.“

„Rote Zone“: Durchführung wäre „nicht verantwortbar“

Weil aber Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien coronavirusbedingt gerade eine „rote Zone“ ist und es die Reisebeschränkungen unmöglich machen, wurde der Start jetzt wieder nach hinten verschoben. Das wurde am Freitag von der Bildungsdirektion Kärnten bekannt gegeben. Bildungsdirektor Robert Klinglmair: „Daher haben wir uns schweren Herzens entscheiden müssen, das Projekt neuerlich auszusetzen. Es wäre einerseits gar nicht möglich und andererseits wäre es auch in dieser Situation nicht verantwortbar, Schülerinnen und Schüler aus Kärnten nach Italien zu schicken. Wir sind in Verhandlungen, um das Projekt noch einmal in den Herbst verschieben zu können.“

Praktikanten und Lehrlinge aus Italien für Kärnten

Im Zuge des Interreg-Projekts wurden auch die Bildungssysteme der Nachbarregionen verglichen – später sollen auch Kärntner Unternehmen Praktikanten aus Friaul Julisch-Venetien aufnehmen. Auch Lehrlinge sollen involviert werden, sagte Meinrad Höfferer von der Kärntner Wirtschaftskammer: „Wie kann ich einen Lehrling entsenden? Was sind rechtliche Voraussetzungen? Was sind versicherungstechnische Voraussetzungen? Ziel ist es, auf Basis dieser Erfahrungen, dass wir Schritt für Schritt Lehrberufe identifizieren, bei denen wir schon im Rahmen der Lehrausbildung auch ein Auslandsaufenthalt fix mit drinnen ist, um am Ende das wichtigste Ziel zu erreichen: die Lehre noch attraktiver zu machen“, so Höfferer.