Bildung ohne Grenzen im Alpen-Adria-Raum
Offenheit ist etwas, das junge Menschen am ehesten mitbringen müssen, wenn sie im Berufsleben erst Fuß fassen müssen - davon sind die Teilnehmer der Studienreise durch den Alpen-Adria-Raum überzeugt. Die Kärntner Lehrer waren eine Woche lang in Slowenien, Kroatien und Friaul-Julisch-Venetien unterwegs und besuchten dort Schulen und Betriebe.
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„Wollen Schüler für globalisierte Welt rüsten“
Eine solche Delegation mit hochkarätigen Vertretern aus dem Bildungsbereich zusammenzustellen, sei erstmalig gelungen, so Renate Kanovsky-Wintermann vom Kärntner Landesschulrat. „Uns allen ist es gemeinsam, dass wir unsere Schüler bestmöglich für eine immer globalisiertere Welt ausrüsten wollen und auch für eine immer offenere Gesellschaft. Sie müssen lernen, mit Interkulturalität, mit neuen Arbeitsplätzen, mit Mobilität umzugehen.“
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Auch die Arbeit hat sich globalisiert
Denn die Bedingungen am Arbeitsmarkt haben sich geändert: Dort Arbeit zu finden, wo man lebt, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Wer Fremdsprachen beherrscht und schon möglichst früh die Kulturen der Nachbarregionen kennenlernt, tut sich leichter, ist Renate Kanovsky-Wintermann überzeugt. Sie ist Erasmus-Plus-Koordinatorin und setzt sich dafür ein, dass Schüler an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen noch während ihrer Ausbildung erste Praktika im Ausland absolvieren können.
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Kanovsky-Wintermann: „Wir wollen zum Beispiel italienische Schüler nach Österreich und Kärnten bringen, die hier eine Praxis machen können, aber auch umgekehrt unsere österreichischen Schüler selbstverständlich auch ihre Berufspraxis in Oberitalien, in Friaul Julisch Venetien, verbringen können. Diese Mobilitätsprojekte werden auch von Erasmus-Plus gefördert. Wir sind sehr dankbar, dass wir hier die Möglichkeit haben, auch Förderungen zu lukrieren.“
Alte Städtepartnerschaft mit neuen Zielen
Görz und Klagenfurt sind seit 51 Jahren durch eine Städtepartnerschaft mit dem Ziel verbunden, den kulturellen Austausch zu fördern. Auch einige Schüler aus Görz nehmen an dem Austausch teil, wie Sandra Devic´: „Ich werde mein Praktikum in Kärnten machen und hoffe, mein Deutsch zu verbessern. Später möchte ich einmal nach Österreich oder Deutschland gehen. Jetzt kann ich schauen, wie es mir gefällt. Ich hoffe auf eine positive Erfahrung.“
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Fördergeld wird auf alle Teilnehmer aufgeteilt
An den Kärntner Schulen gibt es eigene Mobilitätskoordinatoren - sie helfen interessierten Schülern dabei, die Förderungen zu beantragen. Rund 28.000 Euro stehen für dieses Projekt an zur Verfügung, das Geld wird auf die Teilnehmer aufgeteilt.
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Mobilitätsprogramme wie Erasmus-Plus werden von der Europäischen Union gefördert. Dazu Direktor Claudio Riavis: „Damit bekommen auch Schüler, die es sich sonst nicht leisten könnten, die Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln.“ Und Johann Persoglia, Direktor an der HTL Wolfsberg ergänzt: „Ich glaube da lernen unseren jungen Menschen sehr praxisorientiert, wie es in den unterschiedlichen Ländern vorgeht. Das ist das Spannende.“
Auch Wirtschaftsbetriebe in der Alpen-Adria-Region sollen eingebunden werden, die Handelskammer Julisch-Venetiens unterstütze das Projekt ebenfalls, sagte Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger: „Das bringt einen enormen Mehrwert, weil man ja andere Systeme, interkulturelles Lernen, Empathie zu den Institutionen und auch Denken und Empfinden dieser Länder mitbringt. Das ist sehr interessant.“
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Große Unterschiede als Chance mehr zu lernen
Die Schulsysteme in den einzelnen Ländern seien teilweise total unterschiedlich, so Altersberger. Unseren getrennten Schulsystemen - vier Jahre Volksschule, Sekundarstufe und Oberstufe - stünde in Italien eine gemeinsame Schule gegenüber, die Aufteilung der Schüler erfolge viel später. Seit den 1970er Jahren gebe es dort auch für beeinträchtigte Schüler keine „Sonderschule“ oder Integrationsklassen mehr.
Sendungshinweis:
SSC, 29.10.2016
Altersberger: „Alle Schüler haben das Recht, bei der selben Türe hinein zu gehen, sie haben Assistenz-Unterstützungsprogramme von Personen außerhalb der Schule und die große Autonomie. Ein Direktor ist für viele Schulen verantwortlich. Vom Kindergarten teilweise bis zur Matura für eine Schule. Das haben wir alles nicht. Da können wir sehr viel lernen“, so Altersberger der hier auch auf den Ganztagesunterricht in Slowenien verweist.
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Anfang Dezember soll in Klagenfurt ein Memorandum, eine Absichtserklärung der Projektpartner aus dem gesamten Alpen-Adria-Raum, unterzeichnet werden. Eine Bildungsmaßnahme, die die Jugend zukunftsfit machen soll.