Am 19. Jänner lagen Kärnten und Vorarlberg zum letzten Mal exakt gleich auf, was die 7-Tage-Inzidenz anbelangte. In beiden Bundesländern wurde an diesem Tag ein Inzidenz-Wert von 144 erreicht. Danach aber gingen die Infektionsraten auseinander.
Kritische Marke von 50
Als kritisch gilt bei Experten die Grenze von 50, damit das Contact-Tracing noch gut beherrschbar ist. Gesamtösterreich liegt derzeit bei einer Inzidenz von 209, Tendenz steigend. Kärnten liegt nur knapp darunter. Vorarlberg verzeichnet hingegen 67,5, zwar ebenfalls über der kritischen Grenze von 50, allerdings hält der positive Abwärtstrend im Ländle eben schon seit fast zwei Monaten an.
Wege trennten sich
Noch im Jänner sah es so aus, als sei Kärnten auf dem besseren Weg, während die Zahlen in Vorarlberg drei Tage lang stiegen, um dann aber mehr oder weniger kontinuierlich nach unten zu gehen. Eine Entwicklung, die bis dato anhält. Vergleicht man die beiden Bundesländern weiter, zeigt sich, dass die Einführung der FFP2-Maskenpflicht am 25. Jänner Vorarlberg einen nachhaltig positiven Schub beschert hatte, während Kärnten von der Maßnahme nicht nachhaltig profitieren konnte. In Vorarlberg fiel die Inzidenz ab Einführung der Maskeinpflicht von 177 auf 96.
Wenig Disziplin in Kärnten
In Kärnten tat sich hingegen nicht viel. Spätestens mit der Öffnung des Handels, gestaffeltem Präsenzunterricht und Öffnung körpernaher Dienstleister am 7. Februar schien es mit der Disziplin endgültig vorbei gewesen zu sein. Die Inzidenzkurve zeigte – seit der Lockdown aufgeweicht wurde – auch deutlich nach oben. Ganz anders dagegen Vorarlberg: Zwei Wochen nach den Öffnungsschritten wurde mit 57,4 sogar der bisher niedrigste Inzidenzwert erreicht.
In Kärnten sieht es, wie im übrigen Österreich, nach einer verpassten Chance aus. Regionale Lockerungsschritte mit zugegeben hohen Auflagen wird es nur in Vorarlberg geben. Für den Rest scheinen aber auch diese derzeit mehr als fraglich.