Verkehrsministerin Gewessler nannte das 1-2-3-Ticket erneut ihr „Herzensprojekt“, mit dem viele Menschen mit günstigen Preisen zum Benützen der öffentlichen Verkehrsmittel gebracht werden sollen. Sie sei angetreten, „damit dieses Projekt Realität wird“, sagte Gewessler. „Wir haben das Österreich-Ticket mittlerweile seit 15 Jahren in Regierungsprogrammen, ich gehe davon aus, dass es 2021 für Jeden und Jede in Österreich zu kaufen sein wird.“

Bekenntnis zu 1-2-3-Ticket vorhanden
Die Ziffer 1 steht für Kosten von einem Euro pro Tag für ein Jahresticket innerhalb eines Bundeslandes. Das Kärntner Ticket soll auch für Osttirol gelten. Die Ziffer 2 steht für Kosten von zwei Euro am Tag für ein Jahresticket für zwei Bundesländer und die Ziffer 3 steht für drei Euro am Tag für das bundesweite Jahresticket. Kärnten hat im Unterschied zu anderen Bundesländern den Vertrag für dieses Ticket noch nicht unterschrieben. Aufgrund der zahlreichen Tarifzonen würden dem Land Einnahmen entgehen, lautet die Argumentation.
Gespräche zum 1-2-3 Ticket mit Ministerin Gewessler
Am Montag führte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit dem Land auch Gespräche zum 1-2-3 Ticket. Das österreichweit geplante Jahresticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel bringt für Kärnten Verluste, heißt es von der Landesregierung. Es muss also noch verhandelt werden.
Noch am späten Nachmittag liefen die Verhandlungen mit Ministerin Gewessler in der Landesregierung. Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, beim Ticket seien in erster Linie noch Detailfragen zur Finanzierungsstruktur offen. „Ein weiteres Thema dabei sind Schüler und Pendler in Oberkärnten, dass man sich beim 1er-Ticket nicht streng an den geografischen Landesgrenzen orientiert, sondern dort auch das Thema Osttirol berücksichtigt.“
Gewessler sagte, es werde in allen Bundesländern weiter gearbeitet, Ziel sei es, dass die Umsetzung für das Ticket noch 2021 startet. Gewessler und Schuschnig sagten, es werde noch weiteren Verhandlungen geben, das klare Bekenntnis zum 1-2-3-Ticket sei aber vorhanden.

Klimafreundliches Stromnetz für Autobahnmeisterei
Der Ministerin wurde am Montag auch die Photovoltaikanlage am ASFINAG-Standort in Klagenfurt präsentiert. Die Photovoltaikanlage versorgt den Stützpunkt bereits seit vergangenem Frühjahr mit Strom, nun wurde auch ein Batteriespeicher installiert. Dadurch verfügt die Autobahnmeisterei nun über ihr eigenes klimafreundliches Stromnetz. 1,6 Millionen Euro wurden investiert, über einen Zeitraum von 20 Jahren solle sich die Investition amortisieren. Die CO2-Einsparung durch die Photovoltaikanlage betrug laut ASFINAG im vergangenen Jahr 138 Tonnen, künftig werden pro Jahr mehr als 160 Tonnen eingespart.
Die Ministerin sprach von einem Schritt zur Klimaneutralität. „Da braucht es jedes Unternehmen und deshalb ist es so wichtig, dass auch die ASFINAG ihren Beitrag leistet, indem sie die Autobahnmeistereien energieautark macht, auf E-Autos umstellt, das Ladenetz aufbaut und viele weitere Dinge auf den Weg bringt.“ Mit Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft könne die Energiewende für eine klimafreundliche Zukunft weiter vorangetrieben werden, sagte die Ministerin.

ASFINAG: Alle Standorte versorgen
ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl sagte, dieses Projekt sei erst der Anfang, Ziel sei es, alle Standorte zu Vorzeigeobjekten zu machen und jede Möglichkeit für die Erzeugung von erneuerbarer Energie zu nutzen. Für die ASFINAG bedeute die Investition zudem Unabhängigkeit der Verkehrsmanagement-Zentrale am Standort im Falle eines Blackouts.