Verkehr

1-2-3-Ticket bringt Kärnten Verlust

Das österreichweit geplante Jahresticket für alle Öffentlichen Verkehrsmittel wird laut Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) für unter 26-Jährige nicht 1.095 Euro sondern 821 Euro kosten. Kärnten verhandelt noch, denn es würde Einnahmen verlieren.

Die Idee des 1-2-3 Tickets ist es, viele Menschen mit günstigen Tarifen zum Benützen der öffentlichen Verkehrsmittel zu motivieren. 1 steht für einen Euro pro Tag für ein Jahresticket innerhalb eines Bundeslandes, im Falle Kärntens soll auch Osttirol dabei sein, 2 steht für zwei Euro pro Tag für ein Jahresticket für zwei Bundesländer und 3 steht für drei Euro pro Tag für das österreichweite Jahresticket.

Dieses soll noch heuer eingeführt werden. Offene Fragen gibt es aus den Bundesländern außer Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Dort gibt es bereits einen Rahmenvertrag mit dem Verkehrsministerium. Dort gab es aber auch schon bisher günstigere Bundesländertickets.

Derzeit viele verschiedene Tarifzonen

Kärnten ist hingegen in unzählige Tarifzonen aufgeteilt. Die Ticketpreise sind also nicht kilometerabhängig, sondern die Tickets kosten mehr oder weniger, je nachdem, wie viele Zonen mit einer Fahrt durchkreuzt werden. Das System wird mit dem 1-2-3 Ticket komplett umgestellt.

Daher würden mit einem günstigen Jahresticket Einnahmen wegfallen. Zusätzlich gibt das Verkehrsministerium eine Ausweitung des Angebots auf der Schiene und auf der Straße vor, was wiederum mit Kosten verbunden ist.

Schuschnig: „Verhandlungen auf Augenhöhe“

Aus dem Büro von Kärntens Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) hieß es am Freitag, es müsse klar sein, dass die Abgeltung der Einnahmenentfälle durch den Bund langfristig gesichert sei. Das könne Kärnten nicht tragen, das brauche Verhandlungen auf Augenhöhe. Ein Vertrag könne erst geschlossen werden, wenn klar sei, dass die Kosten dafür nicht auf das Land abgewälzt werden.

Man sei vorsichtig zuversichtlich, noch im ersten Halbjahr einen Vertrag für das Klimaticket abzuschließen. Der Zeitplan hänge jedoch von den Signalen des Klimaministerium ab.

Reaktion

Die FPÖ Kärnten teilte in einer Aussendung mit, dass sie schon seit Jahren ein Kärntner Jahresticket für Bus und Bahn um maximal 365 Euro forderte. Diese Forderung habe sie auch in der Debatte zum Landesbudget 2021 bekräftigt. Die Umsetzung müsse nun vorangetrieben werden. Außerdem forderte FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann die Umsetzung eines Nachtfahrverbots für Güterzüge und eine Tempo-50-Beschränkung im Ortsgebiet, um die Lärmbelastung im Zentralraum Kärnten und somit die Belastung für die Anrainer und die Tourismuswirtschaft zu minimieren.