Adler auf dem Landesgericht
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Chronik

Koch wegen versuchten Mordes vor Gericht

Am Landesgericht Klagenfurt hat am Mittwoch ein Geschworenenprozess wegen versuchten Mordes begonnen. Ein 54 Jahre alter Pizzabäcker soll im März 2020 seinen Chef mit einem Steakmesser attackiert und in Kopf sowie Nacken gestochen haben. Der Prozess wurde zu Mittag vertagt.

Während einer Geburtstagsfeier mit reichlich Alkohol war es in dem Lokal in St. Jakob (Bezirk Villach-Land) zu Streitigkeiten wegen ausstehenden Lohns gekommen, hieß es im Anklagevortrag. Der Unternehmer hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten – mehr dazu in Feier eskaliert: Verdacht auf Mordversuch (kaernten.ORF.at; 21.3.2020).

Koch wegen versuchten Mordes vor Gericht

Am Landesgericht Klagenfurt hat am Mittwoch ein Geschworenenprozess wegen versuchten Mordes begonnen. Ein 54 Jahre alter Pizzabäcker soll im März 2020 seinen Chef mit einem Steakmesser attackiert und in Kopf sowie Nacken gestochen haben. Der Prozess wurde zu Mittag vertagt.

Verteidigung spricht von Notwehr

Die Verteidigerin kündigte an, dass ihr Mandant den Vorfall bedaure, sich aber nicht schuldig bekennen werde. Er habe in Notwehr gehandelt, das Opfer bzw. dessen Bruder hätten die Waffe mitgebracht, den Angeklagten bedroht und attackiert. Diesem sei nichts übrig geblieben, als dem Opfer das Messer zu entreißen und sich zur Wehr zu setzen. Nach den Eröffnungsvorträgen begann die Befragung des 54-Jährigen mit Hilfe einer Dolmetscherin.

Richter Dietmar Wassertheurer wollte wissen, wie es denn zu diesen massiven Messerstichen gekommen sei. Dem Opfer wurde zwei Mal in den Kopf und einmal in den Brustkorb gestochen. Die Messerstiche waren so wuchtig, dass bereits nach dem ersten Stich die Spitze des 23 Zentimeter langen Steakmessers, abbrach. Trotzdem stach der 1,87 Meter große Angeklagte noch zwei weitere Male mit voller Wucht zu.

Opfer soll Messer mitgebracht haben

Der Angeklagte sagte, er könne sich an die Messerattacke nicht mehr erinnern. Er sagte, dass er bereits in der Pizzeria bei der Geburtstagsfeier von den zwei Brüdern attackiert und beleidigt worden war. Als er dann in seine Personalwohnung gehen wollte, sei er vom Brüderpaar wieder eingeholt worden. Das spätere Opfer habe das Messer mitgebracht. Während der eine Bruder seine Kleider aus der Personalwohnung warf, soll das spätere Opfer ihn mit dem Messer in der Hand attackiert haben, gab er an.

Angeklagter spricht von Unfall

Er habe seinem Chef schließlich das Messer entreißen können, es sei zu einer Rangelei gekommen. An die Messerstiche könne er sich nicht erinnern, es sei wohl ein Unfall gewesen, sagte der Angeklagte. Er habe um sein Leben gefürchtet und sei anschließend zu einer Polizeistation gelaufen. Zuvor habe er noch das Messer in einen Kanalschacht geworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.