Chronik

Erdbebensicherheit genau geregelt

Das schwere Erdbeben in Kroatien war zwar auch in Kärnten deutlich zu spüren, Schäden gab es in Kärnten jedoch nicht. In Österreich ist die Erdbebensicherheit von privaten und öffentlichen Gebäuden mit zahlreichen Normen geregelt. Eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen sei nicht nötig, heißt es aus der Landesregierung.

Das schwere Erdbeben am Dienstag im Zentralraum von Kroatien hat sieben Menschen das Leben gekostet, dutzende wurden verletzt – mehr dazu in ORF.at. Die Ausläufer des Bebens waren auch in Kärnten deutlich zu spüren – mehr dazu in Erdbeben mit Stärke 6,4 in Kärnten spürbar. Aus Sicherheitsgründen wurde auch das Atomkraftwerk Krsko vorbeugend abgeschaltet. Laut Austria Presse Agentur (APA) wird das AKW am Mittwochabend um 22.00 Uhr wieder in Betrieb genommen. Alle überprüften Systeme würden funktionieren, so die AKW-Leitung. Die Kärntner Politik fordert seit Jahren eine Abschaltung des AKW in Krsko.

Kärnten seit Erdbeben in Friaul sensibilisiert

Zahlreiche gesetzliche Regelungen und Normen regeln die Erdbebensicherheit von privaten und öffentlichen Gebäuden in Kärnten. Die Vorschriften werden immer wieder adaptiert. Insbesondere seit dem verheerenden Erdbeben in Friaul am 6. Mai 1976 ist Kärnten, was Erdbeben betrifft, sensibilisiert, sagte Albert Kreiner, der Leiter der Abteilung 7 – Wirtschaft, Tourismus und Mobilität – in der Landesregierung.

„Die Kärntner Bauvorschriften sind allgemein formuliert und legen die technischen Grundlagen fest und weisen darauf hin, dass bei Bauten veränderliche seismische und außergewöhnliche Einwirkungen zu berücksichtigen sind. Daraus ergibt sich eine Kaskade von weiteren Normen. Eine wesentliche Norm ist der Eurocode 2008, diese Norm gilt europaweit und verweist auch auf eine nationale Ö-Norm.“

Kreiner: „Verschärfung nicht notwendig“

Die Ö-Norm unterteilt Österreich in fünf Erdbeben-Gefährdungsgebiete. Auch Teile Kärntens sind gefährdet, sagte Kreiner. Die Vorgaben von Ö-Norm und Bauvorschriften werden von den Planern und Bauherren umgesetzt.

Eine Verschärfung der Bestimmungen, auch wegen des Erdbebens am Dienstag, sei nicht notwendig. „Nachdem die Erdbebensicherheit österreichweit und auch hier in Kärnten Tradition hat, wird in den Normenausschüssen ständig an einer Verbesserung und Aktualisierung gearbeitet. Ich glaube nicht, dass unmittelbar Anlass für eine Verschärfung der Bestimmungen besteht. Es bestehen bereits exzellente Grundlagen für die Planung und Errichtung von Bauten.“

Landespolizeidirektion wird sicher gemacht

Die Erdbebensicherheit wird auch bei der Polizei groß geschrieben. Im Jänner starten am Gebäude der Landespolizeidirektion in Klagenfurt umfassende Bautätigkeiten, sagt Pressesprecherin Waltraud Dullnig. „Das gesamte Gebäude wird um ein Stockwerk aufgestockt. Im Zuge dieser Arbeiten wird das Gebäude den geltenden Normen angepasst und für ein 100-jähriges Erdbeben sicher gemacht. Das heißt, es werden Verstärkungen und Versteifungen in den Wänden eingezogen.“

Die rund 250 Exekutiv- und Verwaltungsbediensteten übersiedeln für die Zeit des Umbaus in das ehemalige Finanzamtsgebäude.