Hotelzimmer mit Doppelbett
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Wirtschaft

Urlaub trotz Lockdowns sorgt für Diskussion

Im Lockdown auf Urlaub zu fahren würde den meisten Menschen wohl nicht einfallen. Offenbar kommt das aber durchaus vor. Es gibt schwarze Schafe, nicht nur unter den Urlaubern, sondern auch unter den Touristikern, die Gäste beherbergen und gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz verstoßen.

Nur in Ausnahmefällen dürfen Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen während des Lockdowns benützt werden. Normale Urlaubsreisen, eventuell sogar mit Familie, gehören nicht dazu, kommen fallweise aber eben doch vor. Dem ORF Kärnten sind einige Fälle bekannt. Auch auf der Social-Media-Plattform Twitter wird schon heftig über angebliche Kärnten-Urlauber diskutiert.

„Unfair Kollegen gegenüber“

Darauf angesprochen, sagte Josef Petritsch, Spartenobmann für den Tourismus in der Wirtschaftskammer: „Wenn wir das mitbekommen, werden wir das auch von unserer Seite zur Anzeige bringen. Das ist definitiv unfair den Kollegen gegenüber und das kann es in der derzeitigen Situation einfach nicht sein.“

Die Plattform Openhotels listet derzeit 96 offene Tourismusbetriebe in Kärnten auf, auch über Buchungssysteme wie Booking.com wird man bei der Suche nach einer Unterkunft in Kärnten fündig. Das ist auch jetzt im Lockdown ganz legal, solange von sogenannten Systemerhaltern gebucht wird oder von Menschen, die beruflich unterwegs sind und deshalb auswärts übernachten müssen.

Hohe Strafen drohen

Es gibt aber auch Schlupflöcher und eine aufgeweichte Verordnung: Wer Gäste beherbergen will, braucht jetzt – anders als im März – keine Genehmigung der Behörde mehr. Im Anlassfall muss der Grund für eine Übernachtung aber auch jetzt erbracht werden.

Die Strafen bei Verstößen sind hoch, so Petritsch. Unterkunftsbetreibern drohen bis zu 36.000 Euro und Gästen bis zu 3.600 Euro Strafe. Zuständig für die Kontrollen ist laut Bezirkshauptmannschaft die Polizei.

Wiedereröffnung ab 18. Jänner in Aussicht

Schlupflöcher zu suchen falle der ganzen Branche auf den Kopf, so Petrisch. Deshalb sein Appell, so etwas nicht zu tun: „Wir haben jetzt so lange durchgehalten, und das sollten wir auch weiterhin tun und dann auf geregeltem und fairem Wege – allen anderen Kollegen gegenüber – die Hotels aufsperren und auf einen zwar sehr kurzen, aber hoffentlich doch noch halbwegs erfolgreichen Winter hoffen.“ Ab 18. Jänner sollen Hotels und Pensionen dann wieder für alle Urlauber aufsperren dürfen.

Auch in Salzburg verzeichnen Hotels und Airbnb-Unterkünfte tausende Übernachtungen. Laut CoV-Verordnung dürfen Gäste in Ausnahmefällen in einer Unterkunft bleiben, etwa für berufliche Zwecke. Die Hotels können diese Ausnahmen allerdings nur schwer kontrollieren – mehr dazu in Tausende Nächtigungen trotz Lockdowns.