Skifahren Turracherhöhe Lockdown
ORF/Peter Mat’ha
ORF/Peter Mat’ha
Chronik

Skigebiete trotz Lockdowns gut besucht

Die Kärntner Skigebiete bilanzierten nach vier Öffnungstagen seit dem Heiligen Abend – den Umständen nach einigermaßen – zufrieden. Während die meisten Skigebiete gut besucht waren haben die hochgelegenen Skigebiete Ankogel-Mallnitz und Mölltaler Gletscher wieder geschlossen.

„Der 24. Dezember war trotz schlechtem Wetter ein guter Start und am Samstag und Sonntag haben die Leute das schöne Wetter genutzt“, sagte der Fachgruppenobmann Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Manuel Kapeller-Hopfgartner.

Die Gäste waren durchwegs Kärntner oder Zweitwohnsitz-Urlauber. Beherbergungsbetriebe wie Hotels und Pensionen müssen jetzt im Lockdown ja geschlossen bleiben. Zweitwohnsitze dürfen aber neben ihren Besitzern auch von Pächtern oder Mietern genutzt werden, wenn diese kurzfristig behördlich gemeldet wurden.

Parkplatz vor Skigebiet Turracher Höhe
ORF/Peter Mat’ha

Masken gut angenommen

Die etwa an den Talstationen zum Selbstkostenpreis angebotenen FFP2-Masken würden gut angenommen, um die Beachtung der Schutzmaßnahmen wie Abstände halten würden sich die „Helping Hands“ (eine Art Ordnerdienst, Anm.) kümmern.

Kapeller-Hopfgartner sagte, man habe sich mit den Kollegen in den neuseeländischen Skigebieten ausgetauscht, deren Wintersaison im September zu Ende gegangen war. Diese hätten vom „besten Einheimischen-Skiwinter“ gesprochen, das könnte auch in Kärnten der Fall sein.

Coronaregeln in Skigebieten

Wintersport in Coronazeiten ist mit großen Einschränkungen möglich. In Gondeln ist zum Beispiel eine stark filternde FFP2-Maske zu tragen. ORF-Redakteur Peter Matha hat sich im kärntnerisch-steirischen Grenzgebiet angesehen, wie der berühmte Babyelefant beim Liftfahren funktioniert.

Oberkärntner Skigebiete wieder zu

Die Oberkärntner Skigebiete Mölltaler Gletscher und Ankogel-Mallnitz hatten nach einer kurzen Öffnung am Sonntag bereits wieder geschlossen. Kapeller-Hopfgartner führte dies u.a. auf die Höhenlage und kaufmännische Entscheidungen zurück. „Je exponierter ein Skigebiet, desto geringer ist die Chance, dass es die Möglichkeit zum Aufwärmen gibt oder Gastronomie geöffnet hat, um etwa heißen Tee zu trinken. Das ist vielleicht etwas abschreckend“.

Auf der Gerlitzen oberhalb des Ossiacher Sees etwa seien nur vier von 14 Hütten geöffnet, um Getränke oder einen Imbiss mitzunehmen. Dort waren alle Lifte geöffnet, zu Staus beim Anstellen sei es nirgendwo gekommen, was auch die Bilder von Webcams unterstützen. Man merke auch das Fehlen von Skischul-Ausbildungen.

Turrach: Leitsystem bewährte sich

Laut Fritz Gambs von den Turracher Bergbahnen wurden am Sonntag auf der Turrach etwa 2.000 Besucher verzeichnet, in normalen Jahren sind es etwa 6.000 Ski-Gäste pro Tag. Das Abstandhalten funktioniere dank eines Leitsystems gut: „Einerseits hat man in der Länge den Abstand durch die Ski. Wir haben die Bereiche auch seitlich abgezäunt, sodass ein Meter Abstand zwischen den Skifahrern herrscht.“ Nur vereinzelt würden sich die Skifahrer nicht an die Maskenpflicht halten. Er sei „halb glücklich“ mit der derzeitigen Situation. Verbesserungswürdig sei aus seiner Sicht nur, dass die Skihütten derzeit nicht offen haben. Er hofft, dass ein „normaler“ Skibetrieb vielleicht möglich sein werde, sobald es etwas wärmer wird.

Straße zu Skigebiet Klippitzthörl Parkplätze ausgelastet
Georg Bachhiesl
Ausgelastete Parkplätze auch im Skigebiet Klippitzthörl

Im Osten Parkplätze voll

Regen Besuch schien es auch in den Skigebieten Klippitzthörl und Weinebene im Osten Kärntens an der Grenze zur Steiermark gegeben zu haben. Die Polizei meldete Sonntagmittag, dass die Stellplätze zu hundert Prozent ausgelastet seien. Es gebe keinerlei Parkmöglichkeiten mehr und dies vermutlich für mehrere Stunden, teilte die Landespolizeidirektion mit.

Skigebiet Klippitzthörl
Georg Bachhiesl
Talstation Klippitzthörl

Polizei: Staus rund um Weißensee

Vom Besuch am Weißensee wurde von der Polizei Sonntagmittag abgeraten: Beide Zufahrtsstraßen seien völlig überlastet, sowohl über Greifenburg-Kreuzberg als auch über Hermagor und das Gitschtal herrschten Stau und – laut Polizei – zum Teil völliges Chaos. Es gebe nicht einmal mehr den Platz, um umzudrehen. Auch die Parkplätze beim Weißensee selbst waren zu Mittag schon völlig überfüllt.

Zufahrt zu Bodental gesperrt

Andrang und Undiszipliniertheiten von Ausflüglern gab es am Sonntag wieder an der Zufahrt zum Bodental: Die Polizei meldete, dass sie zu Mittag die Bodental Straße (L105) für den gesamten Verkehr ab Sapotnitza der Landesstraße mit der B91 laut einer Anordnung der Bezirkshauptmannschaft für den gesamten Verkehr gesperrt habe. Ausflügler hatten ihre Autos entlang der Straße abgestellt, obwohl schon am Samstag, Stephanitag, die Gemeinde die Zufahrt ab dem Gasthaus Sereinig gesperrt hatte. Der dortige Parkplatz war schon in der Früh komplett ausgelastet.