Wirtschaft

Kein Umtauschgeschäft wegen Lockdowns

Der erste Einkaufstag nach den Weihnachtsfeiertagen ist normalerweise der, an dem Geschenke umgetauscht oder mit Gutscheinen und Weihnachtsgeld eingekauft wird. Wegen des dritten harten Lockdowns ist das nicht möglich, die Geschäfte sind zu. Der heimische Handel fürchtet große Verluste.

Grundsätzlich gibt es kein gesetzliches Rückgabe- und Umtauschrecht. Das sei ein reines Entgegenkommen der Handelsbetriebe, sagte Raimund Haberl von der Wirtschaftskammer: „Heuer ist es – aufgrund der besonderen Situation – so, dass viele das Umtauschrecht bis 31. Jänner ausgeweitet haben, weil es in den nächsten Tagen aufgrund des Lockdowns nicht möglich sein wird, Geschenke umzutauschen oder Gutscheine einzulösen.“ Gutscheine seien unbegrenzt gültig, sagte Haberl.

Die Verluste für den heimischen Handel seien in den nächsten Tagen dramatisch, sagte Haberl. Österreichweit werde bis 31. Dezember mit Verlusten von 140 Millionen Euro pro Tag gerechnet. Auch in den ersten Jänner-Tagen sei mit Verlusten von hundert Millionen Euro pro Tag zu rechnen.

Immer mehr heimische Händler verkaufen auch im Internet

Vom dritten Lockdown profitiert einmal mehr der Internethandel. Heuer wurde österreichweit um 177 Millionen Euro im Internet eingekauft, das ist ein Anteil von elf Prozent am gesamten Weihnachtsgeschäft.

Die Händler, die ihre Waren digital anbieten, seien im Vorteil, wenn auch der Verlust durch diesen alternativen Vertriebsweg nicht ganz wettgemacht werden könne. Ein Blick auf einige Internetauftritte von heimischen Händlern zeigt, dass es – unter anderem was Benutzerfreundlichkeit und Angebot betrifft – noch einiges an Nachholbedarf gebe, obwohl durch die Lockdowns einiges in Bewegung geraten sei.

Bücherregal in einer Buchhandlung
ORF/Thomas Koppensteiner
Auch viele heimische Buchhandlungen verkaufen ihre Ware mittlerweile im Internet

„Kein vernünftiger Grund für Bücherbestellung im Ausland“

Punkten würden in erster Linie die großen Onlineriesen, die hierzulande meist keine Steuern zahlen. Deshalb lautet einmal mehr der Appell der Wirtschaftskammer an den Konsumenten, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, lieber bei heimischen Anbietern zu bestellen, um die Wertschöpfung im Land zu behalten. Zum Beispiel den Buchhandel betreffend gebe es wegen der in Österreich geltenden Buchpreisbindung keinen vernünftigen Grund, bei Onlineriesen aus dem Ausland zu bestellen, so Haberl.